zum Hauptinhalt

Beamtenmangel: Zu wenige Polizisten im Dienst

Momentan sind 730 Stellen unbesetzt, auch fehlt der Nachwuchs. „Die Polizei reagiert nur noch nach dem Feuerwehrprinzip, anstatt präventiv arbeiten zu können“, sagte der GdP-Pressesprecher Klaus Eisenreich.

Der Berliner Polizei fehlt es an Mitarbeitern. Wie eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus ergab, standen im vergangenen Jahr 21 661 Soll-Stellen nur 20 931 tatsächlichen Mitarbeitern gegenüber. Demnach sind insgesamt 730 Stellen derzeit nicht besetzt.

Im sogenannten Vollzugsdienst sind momentan nur 15 876 Beamte tätig. 284 weniger als offiziell nötig. Mangel herrscht vor allem bei der Schutzpolizei mit 290 freien Stellen. Überraschend gut sieht es hingegen bei der Kriminalpolizei aus. Dort übertreffen die Ermittler mit knapp 2800 die Sollstärke sogar um 79 Kriminalbeamte.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) überraschen die neuen Zahlen nicht. „An bestimmten Tagen kann man nachts machen, was man will“, sagte GdP-Pressesprecher Klaus Eisenreich am Dienstag. Seit 2002 seien derart viele Stellen abgebaut worden, dass Berlin inzwischen weniger Polizisten als vor dem Fall der Mauer habe. „Die Polizei reagiert nur noch nach dem Feuerwehrprinzip, anstatt präventiv arbeiten zu können.“ Zusätzliche Schwierigkeiten bereite den Einsatzkräften, dass weit über 1000 „modifiziert einsetzbare“ Vollzugsbeamte wegen Krankheit nur noch bedingt einsetzbar seien. Zudem würden rund 400 Beamte pro Jahr in den Ruhestand gehen.

Probleme gibt es offenbar auch im Ausbildungsbereich. Laut der Antwort von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wurden 2009 nur rund 1350 Polizeischüler und angehende Kriminalbeamte ausgebildet. 236 weniger als geplant. Die GdP sieht als Grund fehlende Ausbilder bei den Einsatzkräften. jra

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false