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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Berlin-Köpenick: Fremdenfeindlicher Übergriff von Unionfans

Ein Autofahrer arabischer Herkunft ist in der Sonntagnacht von Männern in Trikots des 1. FC Union fremdenfeindlich beleidigt und verfolgt worden. Einer der Männer schlug mehrfach zu.

Der Zweitligaverein hatte am Sonntagnachmittag in der Alten Försterei kurz vor Schluss noch den 2:2-Ausgleich gegen Kaiserslautern gekriegt. Dieses Ergebnis scheint bei einer Gruppe von 20 bis 25 Fans so viel Frust verursacht zu haben, dass sie ihn an einem 21-Jährigen Autofahrer arabischer Herkunft ausließen.

Gegen 22 Uhr standen die Fans - laut Polizei in den Trikots des 1. FC Union - in der Hämmerlingstraße beisammen. Einige von ihnen standen auf der Fahrbahn. In diesem Moment kam der 21-Jährige mit seinem Nissan an der Gruppe vorbei. Nach eigener Aussage reduzierte er die Geschwindigkeit, um an den Männern vorbeizufahren.

Die Fans fühlten sich dadurch anscheinend provoziert. Sie liefen auf das Auto zu und umringten es. Einer der Männer hämmerte gegen den Wagen und stieß fremdenfeindliche Beleidigungen aus. Als der 21-Jährige stoppte, schlug der Mann durch das offene Seitenfenster nach ihm.

Der 21-Jährige fuhr wieder an und ließ die Männer stehen. Wenig später begegnete er ihnen aber wieder - laut Polizei an der Ecke Seelenbinderstraße/Bahnhofstraße. Die Fußballfans folgten dem Wagen bis zum Hinterhof eines Restaurants in der Seelenbinderstraße. Dort wurde der 21-Jährige von jenem Mann angegriffen, der ihn schon kurz zuvor beleidigt hatte. Er schlug mehrfach auf den Autofahrer ein. Als ein Zeuge dazukam, flüchtete die Gruppe in Richtung Bahndamm und verschwand.

Der Autofahrer hatte durch die Schläge Blessuren erlitten, die von einem Sanitäter versorgt worden. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Landfriedensbruch.

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