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Kaputte Scheiben am Büro des SPD-Politiker Björn Eggert in der Oranienstraße in Kreuzberg.

© Björn Eggert

Berlin-Kreuzberg: Anschlag galt nicht nur SPD-Politiker, sondern TV-Geschäft

Der Anschlag in Kreuzberg war in erster Linie nicht gegen den SPD-Politiker Björn Eggert gerichtet. Vielmehr zielte er auf einen Laden daneben. Der mache Geschäfte mit Gefangenen, heißt es unter Bezug auf die Rigaer 94.

Wie berichtet, hatten Unbekannte am Montag früh in der Kreuzberger Oranienstraße die Scheiben des SPD-Abgeordneten Björn Eggert und eines Geschäfts mit Pflastersteinen eingeworfen. Dieser reagierte sofort über Twitter. Doch am Montagnachmittag wurde auf einer linksextremistischen Seite im Internet eine Selbstbezichtigung veröffentlicht.

Demnach galt der Anschlag nur an zweiter Stelle Eggert. Der Fernsehdienst habe "seit über dreißig Jahren das Monopol auf die Untersuchung elektronischer Geräte von Gefangenen in Berlin" heißt es in dem Schreiben, das mit "Unsere Scherben gegen ihre Repression" überschrieben ist. Unterzeichnet haben es "Anarchist*innen". "Mit unserer minimalen Aktion, für deren Durchführung wir auch eine Überwachungskamera ausschalten mussten, senden wir ein Zeichen der Solidarität an die Gefangenen Aaron und Balu in der JVA Moabit, die dort stellvertretend für den Widerstand gegen Investoren und den Angriff auf die Rigaer 94 in Untersuchungshaft sitzen", heißt es weiter.

Derzeit läuft in der linksextremistischen Szene eine breite Solidaritätskampagne für die beiden jungen Leute. Sie wurden während der Demonstration "Rigaer 94 verteidigen! Investor_innenträume platzen lassen!" festgenommen wegen schweren Landfriedensbruchs. Ein Richter schickte die beiden in Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr.

Am Sonnabend hatte es eine Demonstration "Freiheit für Aaron und Balu" vor der JVA Moabit gegeben. Die Kreuzberger Firma "profitiere so direkt von der Gängelung der Gefangenen", heißt es in dem Bekennerschreiben weiter.

Nach Einschätzung von Experten ist das Schreiben authentisch. Veröffentlicht wurde ein Screenshot einer Seite der JVA Tegel, auf der die Firma genannt wird. Auch das Wissen um die ausgeschaltete Überwachungskamera spricht für die Täterschaft.

Wie berichtet, ermittelt der für politische Delikte zuständige Staatsschutz.

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