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Aktionen, Proteste und Kampagnen. Ein gutes Dutzend Jahre trommeln die Gewerkschaften schon für den gesetzlichen Mindestlohn, unter einer CDU-Kanzlerin wird er nun eingeführt.

© picture alliance / dpa

Berlin-Mitte: Razzia des Zolls auf der Schlossbaustelle

Der Kaiser hätte sich diese Kontrolle in seinem Haus sicher verbeten. 110 Zollbeamte überprüften am Montag früh alle 125 Arbeiter auf der Baustelle des Stadtschlosses in Berlin Mitte: Bekommen Sie den Mindestlohn?

Die Razzia begann gegen 9 Uhr früh. Zivilstreifen des Zolls fuhren gleichzeitig vor allen Zugängen der Baustelle in der Berliner Mitte vor, keiner kam mehr heraus. Nach und nach verteilten sich 110 Beamte des Zolls auf den Etagen des "Humboldt-Forums". Nach Angaben von Zoll-Sprecher Michael Kulus habe es keine Anzeige und auch keinen anonymen Hinweis gegeben, es sei eine reine Routineüberprüfung - nur eben auf einer prominenten Baustelle. Ziel des Einsatzes war die Prüfung der Arbeitsverhältnisse, ob zum Beispiel der Mindestlohn gezahlt wird und ob ein Arbeiter parallel Leistungen vom Staat bekommt. Besondere Vorkommnisse habe es nicht gegeben, sagte Kulus gegen 10 Uhr, als die Razzia sich dem Ende neigte. Eine echte Bilanz wird es erst in einigen Wochen geben. Denn in einem zweiten Schritt werden nun die Geschäftsunterlagen der beteiligten Firmen überprüft, ob sie sich mit den Angaben der Arbeiter decken.

Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist der Zoll auch für die Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns zuständig, der flächendeckend zum Jahreswechsel eingeführt wurde. Bislang spürte der Zoll vor allem illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit nach.

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