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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Update

Berlin-Neu-Hohenschönhausen: 46-Jähriger ersticht seine Ehefrau

Ehedrama am Rotkamp: Ein Mann hat in der Nacht zu Donnerstag seine Ehefrau offenbar durch Messerstiche getötet. Der 46-Jährige hat die Tat gestanden.

In der Straße Rotkamp in Neu-Hohenschönhausen hat sich in der Nacht zu Donnerstag ein Ehedrama ereignet. Ein 46-Jähriger erstach seine sechs Jahre jüngere Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung. Der Tatverdächtige wurde am Tatort festgenommen, die Mordkommission nahm Ermittlungen wegen Totschlags auf. Am Donnerstagmittag teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit: „Der Verdächtige hat die Tat gestanden. Er soll noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.“ Man gehe davon aus, dass ein Beziehungsstreit der Auslöser der Bluttat war.

Täter holte selbst die Feuerwehr

Der 46-Jährige hatte die Feuerwehr selbst gerufen. Am Telefon muss er angedeutet haben, dass sich eine Gewalttat ereignet hatte – die Feuerwehr forderte Polizisten zur „Eigensicherung“ an. Um kurz vor Mitternacht machten sich die Retter auf den Weg, um 0.07 Uhr kamen sie am Wohnhaus des Ehepaars in einer Neubausiedlung an.

„Als die Kollegen am Einsatzort eintrafen, fanden sie eine leblose Frau“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Reanimationsversuche blieben erfolglos. Der Leichnam wies nach Angaben der Polizei mehrere Stichverletzungen im Oberkörper auf. Todesursache und Todeszeitpunkt sollen am Donnerstag bei einer Obduktion festgestellt werden.

2013 registrierte die Polizei 14 Tötungsdelikte im Familienkreis

Die Polizei zählte in der Kriminalstatistik 2013 neun vollendete und fünf versuchte Tötungsdelikte im Rahmen häuslicher Gewalt. Aktuelle Zahlen für das Jahr 2014 sollen Ende Februar präsentiert werden. Die Polizei spricht von häuslicher Gewalt, wenn Täter und Opfer in einer aktuellen oder ehemaligen partnerschaftlichen Beziehung stehen oder ein Angehörigenverhältnis zueinander besteht. Wo die Gewalttat geschah, spielt dabei keine Rolle. Gewalt gegen Kinder wird von der Polizei gesondert erfasst.

Die Berliner Polizei registrierte im Jahr 2013 insgesamt 15.971 Fälle häuslicher Gewalt, mehr als die Hälfte davon entfiel auf einfache oder gefährliche Körperverletzungen. Mehr als drei Viertel der Tatverdächtigen waren männlich, umgekehrt waren drei von vier Opfern häuslicher Gewalt weiblichen Geschlechts.

Im Januar hatte der grausame Tod der 19-jährigen Maria P. und ihrer ungeborenen Tochter für Entsetzen gesorgt; P. wurde offenbar von ihrem Exfreund Eren T. und einem Komplizen ermordet. Vermutlich wollte der Exfreund das gemeinsame Baby nicht. Der Hauptverdächtige schweigt nach Auskunft der Staatsanwaltschaft auch zwei Wochen nach der Tat zu den Vorwürfen. Über die Weihnachtsfeiertage war in Marienfelde eine Frau nach einem Streit offenbar von ihrem Sohn getötet worden.

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