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© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin-Neukölln: Neue Kunstaktion gegen Drogendealer

Ihre "Benimm-Regeln" für Rauschgifthändler im Park waren ein voller Erfolg. An diesem Sonntag wollen Anwohner erneut mit provokanten Kreidesprüchen gegen den Drogenhandel in der Neuköllner Hasenheide aufbegehren. Die Polizei ist auch dabei.

Diesmal haben sie sich den großen Hauptweg im Neuköllner Volkspark Hasenheide vorgenommen. Hier werden die Künstlerin "Mo.Skito" (48) und ihre Nachbarin Marion L. (52) an diesem Sonntag mit etlichen Anwohnern im Kiez eine neue Kunstaktion gegen die Dealer im Park starten. "Wir wollen wieder provokante Sprüche mit Kreidefarbe auf den Weg malen, diesmal sollen aber auch Benimm-Regeln für Käufer dabei sein", sagt Marion L, die seit 40 Jahren in der Wissmannstraße, unmittelbar an der 50 Hektar großen Hasenheide lebt.

Wie berichtet, hatten Marion L. und Mo.Skito Ende September erstmals gegen die Drogendealer in der Hasenheide aufbegehrt, indem sie an einem kleinen Stichweg zum Park Sprüche und Benimm-Regeln für Dealer mit Kreidefarbe auf den Asphalt malten. "Knigge statt Koks" und "Neuköllner Hausfrauen gegen Dealer-Gelaber" war dort unter anderem zu lesen. Die Aktion wurde ein voller Erfolg. "Anwohner haben uns angesprochen und in unserem Anliegen unterstützt", sagt Marion L, die einen kleinen Laden in der Wissmannstraße betreibt. Sie hatte einfach "die Nase gestrichen voll" davon, dass die Dealer in den vergangenen Monaten immer aggressiver geworden sind und angeblich sogar Kindern aus den umliegenden Kitas Rauschgift angeboten hätten.

Eine Nachbarin sponserte das Papier für die Info-Zettel

Um 14 Uhr treffen sich die Aktivisten an der Jahn-Eiche, direkt vor dem Hauptweg im Park an der Fontane-/Ecke Karlsgartenstraße. Alle Anwohner seien herzlich willkommen mitzumachen. Darum hat Marion L. bereits vor einigen Tagen Info-Zettel an die Haustüren geklebt. "Das Papier hat eine Logopädin aus der Nachbarschaft gesponsert", sagt sie. Die Polizei wird auch mit dabei sein. "Das Ganze ist als Kunstaktion genehmigt", erzählt die Aktivistin. Dass Polizisten in der Nähe sind, beruhige sie, denn die Drogenhändler waren von der ersten Aktion nicht begeistert. "Sie haben uns bedroht und vorgeworfen, wir vermiesen ihnen die Geschäfte", sagt sie. Ein gutes Zeichen also, dass die Aktion Wirkung zeigt.

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