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Berlin-Schöneberg: Mutter soll Säugling vom Balkon geworfen haben

Eine junge Frau soll im April 2008 ihre Tochter vom Balkon ihrer Wohnung geworfen haben. Jetzt wird ihr der Prozess gemacht. Doch ins Gefängnis wird die 29-Jährige wahrscheinlich nicht gehen müssen: Sie gilt als psychisch krank.

BERLIN. In einem Sicherungsverfahren muss sich seit Montag eine 29-jährige Frau wegen versuchter Tötung ihres Kindes vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die psychisch kranke Mutter soll im April vergangenen Jahres ihre zwei Monate alte Tochter vom Balkon ihrer im dritten Stock gelegenen Schöneberger Wohnung geworfen haben.

Das Baby überlebte den Sturz. Es war auf einem Vordach in der ersten Etage des Hauses aufgeschlagen und hatte lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die unter Wahnvorstellungen leidende Mutter aufgrund ihrer Erkrankung schuldunfähig ist.

"Ich war jemand, den es nicht gab", äußerte die Frau vor Gericht. Sie sei derart "entfremdet" gewesen, dass sie den Tod eines Menschen in Kauf genommen habe. Sie habe auf "Geheiß einer fremden Stimme" gehandelt und sich selbst als "Tod verkörpert gesehen, der nicht sterben kann". Mit dem Verfahren wird die dauerhafte Unterbringung der 29-Jährigen in einer Psychiatrie angestrebt. Sie wird bereits seit Mai in einer Klinik behandelt. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. (jnb/ ddp)

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