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Berlin-Wilmersdorf: Feuer in Bistro war ein Brandanschlag

Das Feuer in einem Wilmersdorfer Bistro in der Westfälischen Straße in der Nacht zu Freitag ist durch einen Brandanschlag ausgebrochen.

Unbekannte sollen die Scheiben des Bistros mit einem Hammer zerschlagen haben und einen Kanister mit brennender Flüssigkeit ins Innere geschleudert haben. Verletzt wurde niemand.

Am Freitag hatte die Polizei in ihrer Pressemeldung noch von einer „ungeklärten Ursache“ berichtet. Jetzt wird gegen Unbekannt wegen „schwerer Brandstiftung“ ermittelt, Experten des Brandkommissariates haben Reste des verwendeten Brandbeschleunigers sichergestellt. Unklar blieb gestern, wieso am Freitag nicht mitgeteilt worden war, dass es ein Anschlag war. Der Vorsitzende des Kiezbeirats, Peter Braune, nannte diese Informationspolitik „problematisch“.

Braune hat nach eigenen Angaben die Bürgermeisterin des Bezirks informiert. Nach Angaben von Geschäftsleuten in der Westfälischen Straße habe die aus Russland stammende Bistropächterin nun Angst vor weiteren Attacken – zumal es auch in der Nacht zu Sonnabend einen Vorfall im Kiez gab. Dabei wurde, wiederum in der Westfälischen Straße, gegen 4 Uhr früh bei einem Schuhmacher die Scheibe eingeschlagen und Wertgegenstände wurden gestohlen. „Das sieht nach Einbruch aus“, hieß es bei der Polizei, ein Zusammenhang mit dem Brandanschlag sei „nicht zu erkennen“. Dem Vernehmen nach stammt jedoch auch dieses Opfer aus Russland.

In der Nachbarschaft wurde gestern die Sorge vor einem möglicherweise antisemitischen Hintergrund laut. Nach Polizeiangaben wurde jedoch der für politische Delikte zuständige Staatsschutz nicht eingeschaltet. Für Montag hat der Kiezbeirat nun eine Bürgerversammlung einberufen. Sie soll um 18.30 Uhr beginnen, Treffpunkt ist der „Markt pur“ in der Westfälischen Straße 27.

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