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An dieser Stelle des Volksparks Wilmersdorf wurde der Jogger im März gefunden.

© Mike Wolff

Berlin-Wilmersdorf: Jogger im Koma: Polizei macht Schlüsselprobe

Die Berliner Polizei sucht noch immer nach Identität des im Koma liegenden Joggers. Am Dienstag haben Polizeischüler Schlüssel an Häusern in Wilmersdorf ausprobiert.

Seit vier Monaten liegt er im Koma, und noch immer vermisst ihn niemand. "So einen Fall hatten wir noch nie", sagt Polizeisprecher Thomas Neuendorf.

Sämtliche Versuche, die Identität des Mannes, den eine Frau am 13. März bewusstlos im Volkspark Wilmersdorf in Jogging-Klamotten am Rand eines Schotterweges fand, sind gescheitert - kein Vermieter vermisst ihn, kein Angehöriger, kein Nachbar. Sogar bei Arztpraxen - der Mann hat Diabetes - hat die Polizei angefragt. Nichts.

Auch ein DNA-Abgleich brachte keine Ergebnisse, nun will man einen internationalen nachlegen, die DNA des Mannes mit der europäischen Datenbank abgleichen.

Diese zwei Schlüssel trug der Jogger bei sich. Die Polizei fragt: Wem kommen die Modelle bekannt vor?
Diese zwei Schlüssel trug der Jogger bei sich. Die Polizei fragt: Wem kommen die Modelle bekannt vor?

© Kitty Kleist-Heinrich

Am Dienstag startete die Polizei deshalb eine ungewöhnliche Aktion: Polizeischüler gingen seit dem Morgen in einem Radius von 200 Metern um den Volkspark Haus für Haus ab und probierten Schlüssel aus. Denn der Mann, der auf 60 bis 70 Jahre geschätzt wird und etwa 1,70 Meter groß ist, trug nichts bei sich bis auf ein Armband mit 15 Euro und zwei Schlüsseln. Einer davon ein "mutmaßlicher Haustürschlüssel", zitiert Neuendorf eine zu Rate gezogene Wohnungsverwaltung.

Doch in die Schlüssel waren keine Nummern eingraviert, was die Suche unmöglich machte. "So haben wir neun Kopien anfertigen lassen und zehn Polizeischüler-Teams mit den zehn Schlüsseln losgeschickt", berichtet Neuendorf. Zwanzig Schüler probierten jede Haustür aus – ohne Erfolg. Heute soll es weitergehen.

Nun bittet die Polizei die Berliner Bürger um Mithilfe: Auf Twitter ruft sie dazu auf, dass sich melden möge, wer dasselbe Schlüsselprofil habe.

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"Der Radius ist willkürlich gewählt", sagte Neuendorf vor der Suchaktion, das sei ja ein "riesiges Gebiet". Ob man den Radius erweitern werde, hänge "von der Kräftelage ab", denn es bleibe zu bedenken: "Es handelt sich nicht um ein Verbrechen oder eine Straftat. Dem Mann geht es genauso gut, wenn wir wissen, wie er heißt."

Seit einigen Tagen sei der Mann im Wachkoma, erzählt Neuendorf. Bald wird er aus der Charité vielleicht in eine Brandenburger Pflegeeinrichtung verlegt. "Er öffnet ab und an die Augen, kann sich aber nicht artikulieren." Und somit auch niemandem sagen, wer er ist.

So sieht der Unbekannte aktuell aus.
So sieht der Unbekannte aktuell aus. Er liegt seit vier Monaten auf der Intensivstation der Charité.

© Polizei

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