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Betrug: Bankberater bestiehlt eigenen Kunden

Ein Bankberater hat sich jahrelang unbemerkt an einem Kundenkonto bedient. Fast 500.000 Euro erschlich er sich in knapp fünf Jahren, nun muss er für drei Jahre in Haft.

Ein früherer Bankangestellter ist am Montag wegen Betrugs vom Landgericht Berlin zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Der 55-jährige Mann wurde schuldig gesprochen, knapp eine halbe Million Euro vom Konto eines langjährigen Kunden abgezweigt zu haben. Von Juni 2003 bis April 2008 hatte er über 500 Mal mit der EC-Karte des vermögenden Bauern Bargeldbeträge zwischen 200 und 1000 Euro abgehoben.

In den Besitz der Karte war der Banker gekommen, als er eines Tages Karte und Geheimnummer an den Landwirt übergeben sollte. Dies habe er "ausgenutzt und sie für sich behalten", hieß es im Urteil. Durch den Verkauf von Land war der Bauer zur Wendezeit an Geld gekommen. Er habe seine Bankunterlagen aber "nicht angeschaut und einfach in den Schrank sortiert". So fielen ihm die Fehlbeträge nie auf.

Anfangs habe der Bankangestellte aus "Geldnot" gehandelt. Später sei der Mann "auf den Geschmack gekommen". Aufgrund hoher Unterhaltszahlungen für Ex-Frau und Kinder sowie Hypothekenzahlungen sei er finanziell in die Enge geraten, sagte der Angeklagte aus.

Strafmildernd erkannte das Gericht an, dass es in der Bank bis 2008 an "Kontrollmechanismen fehlte". Die Einführung eines neuen
Kontrollsystems aufgrund gestiegenen Missbrauchs von EC-Karten, brachte den Betrug im Mai 2008 ans Licht. Der Banker wurde daraufhin fristlos entlassen. Vor Gericht war der Vermögensberater geständig. Laut Verteidiger hat die Bank den Schaden beglichen. (am/ddp/dpa)

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