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Rettungswagen mit Blaulicht im Einsatz.

© dpa

Update

Bilanz für 2015: Mehr Feuerwehr-Einsätze als je zuvor

Noch mehr Notrufe, noch mehr Fahrten, und so unpünktlich wie noch nie: Feuerwehrchef Wilfried Gräfling legte am Mittwoch die Bilanz für das Jahr 2015 vor.

Seit Jahren steigt die Zahl der Feuerwehr-Einsätze kontinuierlich an. Auch im abgelaufenen Jahr gab es einen weiteren deutlichen Zuwachs um rund 35.000 auf insgesamt 434.309. Allein im Rettungsdienst stieg diese Zahl um rund 30.000. Bereits 2014 erfolgten 333.000 der 399.000 Einsätze im Rettungsdienst. Innensenator Frank Henkel (CDU) und Landesbranddirektor Wilfried Gräfling stellten am Mittwochmittag gemeinsam den Jahresbericht 2015 der Berliner Feuerwehr vor. Henkel sagte allerdings auch: Die Pünktlichkeit der Rettungswagen der Berliner Feuerwehr habe sich im Jahr 2015 "noch einmal deutlich verschlechtert". Nur 35 Prozen der Rettungswagen kommen demnach pünktlich, das verbindliche Schutzziel von 75 Prozent wurde also deutlich verfehlt.

Die Zahl der Brände liegt dagegen seit Jahren stabil zwischen 6000 und 8000, macht also nur einen sehr kleinen Teil der Feuerwehrarbeit aus. Ursache für die ständig steigende Zahl der Alarmierungen von Rettungswagen ist einerseits das Bevölkerungswachstum in der Stadt. Als zweiter Grund für die vielen Rettungswagenfahrten gilt das immer höhere Alter der Bewohner. Senioren rufen einfach häufiger den Krankenwagen.

Zu viele Fahrten sind überflüssig

Ein großer Teil der Fahrten ist allerdings schlichtweg überflüssig, weil ohne medizinischen Grund. Viele Berliner rufen selbst bei leichten Bauchschmerzen oder bei einem abgerissenen Fingernagel die 112 an - anstatt sich selbst zum Arzt zu begeben. Über diese Bequemlichkeit klagt die Feuerwehr seit Jahren, eine Lösung gibt es nicht.

Im vergangenen Jahr kam eine weitere Belastung hinzu, die Flüchtlinge. Bereits im September, also bevor massiv mehr Flüchtlinge in die Stadt kamen, hatte Gräfling im Innenausschuss berichtet, dass es bis dahin allein 3500 Einsätze in Flüchtlingsunterkünften gegeben habe. „Wir brauchen zwei Rettungswagen nur für Flüchtlinge“, rechnete Gräfling damals den Abgeordneten vor.

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