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Blitzeinbrüche in Berlin: Bande stahl auch eine Polizeiwaffe

90 Sekunden bis maximal drei Minuten, mehr brauchte die Bande nicht um einzubrechen. Bei ihrem letzten Einbruch schlugen sie die Autoscheiben eines Polizeiautos ein und stahlen eine Dienstwaffe.

Der Blitzeinbruch in einen Dienstwagen von Zivilfahndern war laut Anklage die letzte Tat: Nach einer Serie von Diebstählen müssen sich sieben Männer im Alter von 24 bis 29 Jahren verantworten. Als Mitglieder einer Bande sollen sie Türen von Läden aufgehebelt, aufgetreten oder mit einem Fahrzeug durchbrochen und Waren im Wert von mehr als 180 000 Euro erbeutet haben. Bei einem Einsatz gegen die Gruppierung im März hatten hätten mutmaßliche Mitglieder der Bande eine Polizeiwaffe erbeutet.

Einbrüche in 90 Sekunden

Sie schlossen sich laut Anklage vor Juli 2012 zusammen und hatten angeblich nur einen Boss: Adnan H., ein 24-Jähriger, der zuletzt einen Spätkauf in Wedding betrieb. Er soll die Anmietung von Tatfahrzeugen koordiniert und die Komplizen zusammengetrommelt haben. Die Diebe hatten es auf Tabakwaren und Handys abgesehen. Im November 2012 begann die Serie, die den sieben Männern. Mit weiteren Komplizen sollten sie bei den Einbrüchen in Berlin, Brandenburg und Magdeburg in nur 90 Sekunden bis maximal drei Minuten die Beute in Bettlaken gepackt und weggeschleppt haben.

Die Polizei war ihnen auf der Spur, als eine peinliche Panne für Aufsehen sorgte: Zwei zivile Fahnder hatten ihr Auto in Wedding abgestellt, um Verdächtige zu observieren. Als sie zu dem Audi zurückkehrten, waren Scheiben eingeschlagen. Diebe hatten bei dem Blitzeinbruch unter anderem eine Pistole samt Munition erbeutet. Doch den Tätern war die Sache wohl zu heiß. Nach einem anonymen Hinweis wurde die Waffe aus einem Kanal in Charlottenburg gefischt. Die Angeklagten schwiegen zunächst. Der Prozess geht am 30. September weiter.

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