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Beamte des Landeskriminalamtes untersuchen ausgebrannte Autos eines Pflegedienstes in Berlin-Steglitz. Insgesamt wurden acht Fahrzeuge angezündet. Foto: Kay Nietfeld/dpa

© dpa

Brandstiftung in Berlin-Steglitz: Acht Autos eines Pflegedienstes abgebrannt

Schon zum zweiten Mal wurde ein Steglitzer Pflegedienst Opfer von Autobrandstiftungen: Gleich acht Wagen brannten in der Nacht zu Mittwoch ab.

In der Nacht zu Mittwoch sind acht Autos des Pflegedienstes Reha-Steglitz angezündet worden. Mindestens sechs wurden völlig zerstört. Die Tat ereignete sich gegen 2.15 Uhr in der Robert-Lück-/ Ecke Bergstraße. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Die Motive sind noch unklar. „Wie armselig muss man sein“, sagte Innensenator Frank Henkel (CDU). Mit der Tat treffe man vor allem die Schwachen in der Gesellschaft. Das zeige, wie „moralisch verkommen“ die Täter seien.

Die Reha-Steglitz ist eine gemeinnützige Organisation zur Pflege psychisch kranker und pflegebedürftiger Menschen. In einer Stellungnahme des Pflegedienstes hieß es, dass gestern Mitarbeiter mit Fahrrädern und eigenen Pkw zu den Patienten fuhren, um diese rechtzeitig zu versorgen.

Bereits vor knapp vier Wochen wurde ein Fahrzeug des Unternehmens angezündet. Damals hatte die Reha eine bissige Antwort auf die Tat veröffentlicht. Darin hieß es: „Die Reha-Steglitz gGmbH gratuliert den Revolutionärinnen und Revolutionären zu diesem effizienten Schlag gegen die unterdrückende Klasse! Was trifft diese unmenschliche Gesellschaft mehr ins Mark als ein brennendes Pflegeauto! Es ist ein Instrument der Unterdrückung und Ausbeutung von Pflegebedürftigen und Pflegenden gleichermaßen! (...) Es hätte kein eindrucksvolleres Fanal geben können als ein loderndes kleines Pflegeauto! (...) Glück auf und weiterhin Kopf aus bei der Revolution!“

Es ist möglich, dass der Brandanschlag eine Rache jener war, die sich durch das Schreiben angesprochen fühlten. Auf die Stellungnahme nach dem ersten Angriff hatte es viele positive, teilweise aber auch negative Reaktionen gegeben. Damals ging die Polizei nicht von einer politischen Tat aus. Die Ermittlungen wurden vom Brandkommissariat geführt. Das ist diesmal anders. Momentan werde die Tat vom polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes bearbeitet, da politische Motive möglich seien, sagte die Polizei.

Janosch Siepen

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