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Brennendes Luxusauto: Mutmaßliche Brandstifterin bleibt in U-Haft

Das Gericht sieht Fluchtgefahr nach Anschlag auf Luxusauto, deshalb muss die mutmaßliche Brandstifterin Alexandra R. im Gefängnis auf den Prozess warten.

Es bestehe Fluchtgefahr, entschied am Dienstag das Landgericht und hob einen Beschluss des Amtsgerichts Tiergarten vom Freitag auf, in dem der 21-Jährigen Haftverschonung gewährt worden war. Der Staatsanwalt hatte gegen die Entscheidung Beschwerde eingelegt.

Die Frau aus der linken Szene wurde vor knapp zehn Wochen festgenommen. In der Anklage wird ihr versuchte Brandstiftung zur Last gelegt. Zwei Polizisten in einem Streifenwagen hatten sie in der Nacht zum 18. Mai in der Liebigstraße in Friedrichshain beobachtet. Sie soll sich auffällig in der Nähe geparkter Fahrzeuge bewegt haben. Die Beamten wendeten, um die Verdächtige besser im Blick zu haben. Sie entdeckten dann einen Feuerschein: An einem Reifen eines Geländewagens vom Typ Mazda Tribute EP2 loderte ein Grillanzünder.

Seit Jahresbeginn sind in Berlin nach Polizeiangaben bereits mehr als 180 Fahrzeuge durch politisch motivierte Anschläge beschädigt worden. Im Falle des Geländewagens konnten die Beamten die Flammen aber löschen, bevor ein Schaden entstand. Anschließend suchten sie die Gegend ab und erkannten die junge Frau wieder. Alexandra R. wurde festgenommen, nach einigen Stunden auf freien Fuß gesetzt, zwei Tage später nach weiteren Ermittlungen dann doch verhaftet. Seitdem befindet sie sich in Untersuchungshaft.

Sie habe mit einer Freiheitsstrafe zu rechnen, die einen „erheblichen Fluchtanreiz“ biete, entschied nun das Landgericht. Bei einem Schuldspruch gehe es um einen Strafrahmen von einem Jahr bis zu zehn Jahren Gefängnis. Das Amtsgericht war zwar von einem dringenden Tatverdacht ausgegangen, hatte aber weder Flucht- noch Verdunkelungs- oder Wiederholungsgefahr gesehen. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht. K. G.

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