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Mehrere rechte Gruppen demonstrierten am Samstag erneut gegen das Flüchtlingsheim in Hellersdorf.

© dpa

Update

Demonstration: Erneuter Protest gegen Asylbewerberheim in Hellersdorf

Wieder zogen Gegner des Asylbewerberheimes in Hellersdorf durch den Ortsteil. Weil ihnen rund 200 Gegendemonstranten mit einer Sitzblockade den Weg versperrten, war die Demo früher als geplant vorbei.

Am Samstagmittag starteten die Gegner des Asylbewerberheimes in Hellersdorf ihren Protestzug. Unter dem Motto „Tag der Meinungsfreiheit – für Identität, Mitbestimmungsrecht und Zukunft“ demonstrierten etwa 140 Teilnehmer ab dem U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße erneut gegen das Heim, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Die Polizei war von 300 Personen ausgegangen. Gegen 12.40 Uhr setzte sich der Demonstrationszug mit in Bewegung und musste gegen 13.20 Uhr an der Etkar-André-Straße Ecke Maxie-Wander-Straße von der Polizei angehalten werden. 200 Gegendemonstranten versperrten mit einer Sitzblockade nämlich den Weg.

"Wir haben die Personen aufgefordert, die Straße zu räumen, aber es gab keine Reaktion", sagte ein Sprecher. Doch auch die Festnahme von 18 Demonstranten hätte daran nichts geändert.

Um die Fahrbahn zu räumen, hätten die Polizisten elf Personen festgenommen. Weil eine komplette Räumung der Straße allerdings "unverhältnismäßig" gewesen sei, hätten die Beamten mit den Teilnehmern der "Nein zum Heim"-Demonstration lange diskutiert und den Protestmarsch schließlich für beendet erklärt. Die Demonstration führte daraufhin zurück zum U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße, wo gegen 15 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfand.

Ein vorzeitiges Ende

Unter dem Motto „Gegen Repressionen der BRD“ versammelten sich 85 Teilnehmer der „rechten Szene“ gegen 15.30 Uhr am U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße. Lautstark habe sich zum Beispiel Berlins NPD-Chef Sebastian Schmidtke mit einem Megaphon über die "Repressionen der Polizei" beschwert. Gegen 16.30 Uhr liefen die Demonstranten vom Antreteplatz über die Hellersdorfer Straße zum U-Bahnhof Kaulsdorf Nord, wo der Aufzug gegen 17.25 Uhr beendet wurde. Während der Demonstration haben Gegendemonstranten laut der Polizei immer wieder die Aufzugsstrecke blockiert.

Während des gesamten Einsatzes nahmen die Beamten insgesamt 21 Gegendemonstranten sowie zwei Personen der „rechten Szene“ fest und leiteten Strafermittlungsverfahren unter anderem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und versuchter Gefangenenbefreiung ein. Fünf Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt. Während der Demonstrationen waren 800 Polizisten im Einsatz.

Initiatoren der Proteste

Angemeldet wurde die Demonstration gegen das Asylbewerberheim von einer einzelnen Frau. Zudem warb die Bürgerinitiative Marzahn Hellersdorf am Freitag auf ihrem Facebook-Portal für die Demonstration. Sie soll laut dem Berliner Verfassungsschutz „maßgeblich von Rechtsextremisten beeinflusst“ sein. Im gesamten Einzugsgebiet hätten sie vorab weit mehr als 10.000 Flyer und 1.000 Plakate verteilt und geklebt. Zu den sieben Gegenkundgebungen hatten unter anderem die Antifa, Linke, SPD, Grüne und die Piraten aufgerufen.

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