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Demonstration: Solidarität mit dem Erschossenen

Protest gegen den tödlichen Polizeieinsatz der Polizei auf Dennis J.: In Neukölln zogen am Samstag rund 50 Menschen vor die Wache.

Aus Solidarität mit dem von der Polizei am Silvesterabend erschossenen Dennis J. haben am Samstagnachmittag etwa 50 Menschen in Neukölln demonstriert. Nach einer knappen halben Stunde löste sich der nicht angemeldete Aufzug vor dem Polizeiabschnitt 54 an der Sonnenallee, Ecke Wildenbruchstraße, wieder auf. Die Polizei sprach von einer „aggressiven Stimmung gegen uns“. Festgenommen wurde niemand.

Die Beamten begleiteten den Zug eine Zeitlang über die Sonnenallee, einen Verantwortlichen für die Aktion konnten sie allerdings nicht ausmachen. Die nördliche Fahrbahn war für etwa zehn Minuten gesperrt. Der polizeiliche Staatsschutz hat Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aufgenommen, denn Demonstrationen müssen angemeldet werden. Obwohl der Protest gegen 15 Uhr beendet war, meldete das Polizeipräsidium das Ereignis erst 20 Stunden später, am Sonntag gegen 11 Uhr.

Die Schüsse auf Dennis J. bringen die Polizei knapp zwei Wochen später immer mehr in Bedrängnis. Der 26-Jährige war, wie berichtet, in der Silvesternacht von einem Berliner Polizisten in Schönfließ, etwas nördlich der Berliner Stadtgrenze, getötet worden. Der mit Haftbefehl gesuchte Kriminelle hatte versucht, mit dem Auto zu flüchten, als die Beamten mit gezogener Waffe an seine geparkte Limousine herantraten. Einer der Beamten feuerte darauf sechs Mal auf den Jaguar. Dennis J. erlitt einen Lungensteckschuss und war sofort tot.

Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt mittlerweile gegen den Berliner Zivilpolizisten wegen des Verdachts des Totschlags. Doch viele Fragen sind immer noch ungeklärt. Am heutigen Montag wird der Fall im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses besprochen. Ha

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