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Am Montag fiel das Urteil vor dem Amtsgericht Tiergarten.

© dpa

Drei Jahre Haft: Berliner Mutter missbrauchte ihren kleinen Sohn

Eine Mutter aus Berlin hat ihren sechs Jahre alten Sohn sexuell missbraucht. Dafür muss sie jetzt drei Jahre ins Gefängnis. Im Urteil ist die Rede von einem "entgrenzten und geradezu verwahrlosten Sexualleben".

Die Mutter saß zitternd auf der Anklagebank, als die ungeheuerlichen Vorwürfe verlesen wurden. Sie hat ihren sechsjährigen Sohn missbraucht. Gemeinsam mit ihrem damaligen Freund. Sie konnten es kaum bestreiten. Bei einem massiven Übergriff in der Marzahner Wohnung der Frau lief eine Kamera mit. „Beide sind eigenhändig tätig geworden“, hieß es nun im Urteil. Die 25-jährige Sarah W. soll für drei Jahre und drei Monate hinter Gitter. Sebastian J., 31 Jahre alt, erhielt fünf Jahre und neun Monate Gefängnis.

„Sie führten ein entgrenztes und geradezu verwahrlostes Sexualleben“, hieß es im Urteil. Treibende Kraft war der arbeitslose Restaurantfachmann, den die Mutter 2012 übers Internet kennengelernt hatte. „Sie aber machte mit.“ Was zuvor auf Sexpartys geschah, hätten sie gedankenlos auf das Kind übertragen.

Der Freund von Sarah W. drängte sie zur Prostitution

Sarah W. war 17 Jahre alt, als sie Mutter wurde. Das Leben mit ihrem Jungen funktionierte, solange sie im Haushalt der Eltern lebte. Sie konnte nicht alleine leben. Sie traf schließlich J., der im Prozess als protzig, rücksichtslos, schwierig beschrieben wurde. Er verstehe es, Frauen zu dirigieren und für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Auch Sarah W. habe sich auf sein Drängen hin prostituiert. Das Geld sei bei J. gelandet, der es unter anderem für große Autos verjubelte.

Was ging in der jungen Frau vor? Sie ist nach einem Gutachten voll schuldfähig, sie konnte das große Unrecht erkennen. Die Mutter aber blieb nun wortkarg. Sie könne sich nicht erinnern, sie habe damals viele Drogen genommen, sie habe damit das Anschaffen vergessen wollen. Bestritten hat sie das Verbrechen an ihrem Sohn nicht. Bei einem der zehn Fälle des schweren Missbrauchs war auch sie Täterin. Es waren laut Urteil verschiedene sexuelle Handlungen an dem Sohn. Er lebt jetzt bei der Großmutter.

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