zum Hauptinhalt

Dreister Raubüberfall am Kurfürstendamm: Zum zweiten Mal wurde der Apple-Store zum Ziel von Gangstern

Vor hunderten Passanten und Kunden wurde am Kurfürstendamm am Sonnabendabend ein Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens überfallen, der gerade Einnahmen aus dem Apple-Store in einen Geldtransporter schaffte. Die Täter sind flüchtig.

Von

Die Räuber werden immer dreister: Vor hunderten Passanten und Kunden hat es am Sonnabendabend am Kurfürstendamm einen spektakulären Überfall gegeben. Gegen 17.50 Uhr bedrohten drei maskierte Männer, von denen laut Polizei mindestens einer eine Waffe trug, den Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens. Der Mann trug Einnahmen aus dem Apple-Store in einen Geldtransporter, der vor dem Geschäft parkte. „Die Täter stießen den Mann in den Transporter und raubten ihm einen Geldbehälter sowie seinen Revolver", sagte eine Polizeisprecherin dem Tagesspiegel: „Dann flüchteten sie über die Fahrbahn zu einem bereitstehenden Auto und rasten über die Meinekestraße davon."

Bei dem Fahrzeug, in dem nach Zeugenaussagen möglicherweise ein weiterer Komplize wartete, handelte es sich laut Polizei um einen Citroen. Er wurde wenig später von Passanten in der Bundesallee entdeckt, wo ihn die Räuber zurückgelassen und angezündet hatten – wohl, um ihre Spuren zu verwischen. Die Feuerwehr löschte die Flammen, das Fahrzeug wurde beschlagnahmt.

Trotz sofort ausgelöster Großfahndung – ein Fachkommissariat des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen – fehlte bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe jede Spur von den Tätern. Verletzt wurde bei der Aktion zum Glück niemand, der Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens steht laut Polizei allerdings unter einem leichten Schock, der Fahrer des Transporters hatte den Überfall auf seinen Kollegen zunächst offenbar nicht bemerkt.

Es war nicht der erste Überfall auf den Apple-Store

Zeugen des Überfalls wurden unter anderem sehr viele Kunden des Apple-Store, wo erst am Freitag der Verkaufsstart des neuen iPhone 6 gefeiert wurde. Das Kaufinteresse war sehr groß, wahrscheinlich hatten sich die Räuber das Geschäft genau deshalb ausgesucht. Ihre Beute dürfte jedenfalls nicht gering gewesen sein, in dem Geldtransport der Firma Prosegur sollen sich die gesamten Tageseinnahmen des Stores bis zum Zeitpunkt des Überfalls befunden haben.

Es war nicht der erste Überfall auf den Apple-Store. Am Tag vor Heiligabend des vergangenen Jahres waren Räuber mit ihrem Auto in das Geschäft gerast und mit ihrer Beute entkommen. Die luxuriösen Geschäfte auf dem Boulevard der City West sind immer wieder Ziel dreister Überfälle. Erst vor wenigen Tagen überfielen Unbekannte ein Juweliergeschäft auf dem Kurfürstendamm. Die Beute soll bei rund einer Million Euro liegen. Sie stürmten gegen 10.45 Uhr den Laden nahe dem Olivaer Platz. Nach Angaben der Polizei versprühten sie Reizgas und bedrohten die drei Angestellten und eine Kundin mit einer Schusswaffe. Erst Anfang August hatten zwei Männer – ebenfalls mitten am Tag – eine Schaufensterscheibe des KaDeWe an der Tauentzienstraße eingeschlagen, waren eingestiegen und hatten zig teure Uhren aus der Auslage zusammengerafft. Anschließend stiegen sie in ihren Kombi und rasten davon.

Im Februar 2014 wurde am KaDeWe die „Santander“-Bank ausgeraubt; die Täter kamen durch einen Nebenraum, knackten den Tresor und legten anschließend Feuer. Und im Dezember 2013 wurde ein Geldtransporter vor dem Modekaufhaus „Peek & Cloppenburg“ überfallen. Die Beute damals waren mehr als 100 000 Euro.

In der Gegend kommt es immer wieder zu spektakulären Raubüberfällen - mehr zum Thema lesen Sie hier.

Teile des Bürgersteigs vor dem Apple-Store wurden abgesperrt.
Teile des Bürgersteigs vor dem Apple-Store wurden abgesperrt.

© dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false