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Ehemaliger Schlachthof: Randalierer zündeln in Friedrichshain

Randalierer haben in der Nacht zu Sonntag zwei Toilettenhäuschen aus Plastik angezündet, in beiden Fällen griffen die Flammen auf nebenstehende Fahrzeuge über.

Friedrichshain - Ein VW Golf wurde beschädigt, ein Mercedes-Lieferwagen zerstört. Zudem wurde ein Baustellenstromkabel beschädigt, Strom fiel nach Vattenfall-Angaben nicht aus. Beide Taten geschahen gegen 5 Uhr früh in der Hausburgstraße. In einer ersten Einschätzung des Präsidiums wurden die Taten als „nicht politisch“ eingestuft. Szenekenner widersprachen dieser Einschätzung.

Das Gebiet gehört zum „Entwicklungsgebiet Alter Schlachthof“ an der Schnittstelle der Bezirke Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Lichtenberg. Auf dem 50 Hektar großen Gelände des ehemaligen Schlachthofs entsteht ein hochwertiges Stadtquartier – zum Ärger der Linksextremisten. Sie kritisieren die Umwandlung des Gebiets als „Gentrifizierung“, durch die alteingesessene Mieter durch Preissteigerungen verdrängt werden.

Mehrfach hat es linksextremistische Anschläge gegeben. Im Januar 2009 wurden zwei Radlader und ein Bagger auf einer Baustelle angezündet, im Juni 2009 legten Randalierer einen Brandsatz in einem Neubau. Im Oktober 2009 wurde am Rande einer linken Demo ein Audi angezündet, nur ein Steinwurf von den jüngsten Tatorten entfernt.

Schon beim Start des Umbaus hatte es 2004 Auseinandersetzungen zwischen Linken und der Polizei gegeben, als diese eine Wagenburg an der Hausburgstraße räumte. In diesem Jahr hat es nach Polizeiangaben 29 politisch motivierte Anschläge auf Autos gegeben, dabei wurden 38 Fahrzeuge zerstört. Im vergangenen Jahr waren es zu dieser Zeit 109 Anschläge mit 164 zerstörten Fahrzeugen. Dass die Zahlen deutlich niedriger liegen, hat zwei Gründe. Einerseits hat sich die Szene beruhigt, andererseits zählt die Polizei nicht mehr jedes abgebrannte Auto als „politisch“. Auch das Abfackeln eines Nissans in Treptow am Samstagabend gilt als „nicht politische“ Tat.

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