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Das Auto war wohl zu schnell unterwegs, als der Unfall passierte. Der Wagen ging in Flammen auf.

© picture alliance /Geisler-Fotopress

Update

Ermittlungen gegen 21-jährigen Fahrer laufen: Dritter Mitfahrer nach schwerem Unfall in Berlin-Treptow gestorben

Bei einem Unfall wird ein Audi auseinandergerissen und geht in Flammen auf, zwei Männer sterben sofort. Ein dritter erliegt nun seinen Brandverletzungen.

Ein dritter Mitfahrer ist nach dem schweren Autounfall auf der Straße Am Treptower Park in Berlin-Plänterwald am Samstag verstorben, das berichtet die "BILD"-Zeitung. Der 19-Jährige sei nach dem Unfall am Dienstagabend mit schweren Brandverletzungen zunächst ins künstliche Koma gelegt worden.

Zwei der insgesamt vier Insassen waren unmittelbar nach dem Unfall gestorben. Der Fahrer wurde ebenfalls verletzt und in einer Klinik behandelt. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Der mit vier jungen Männern zwischen 19 und 21 Jahren vollbesetzte Wagen war am späten Dienstagabend nahe dem Treptower Park ins Schleudern gekommen, riss zwei Bäume am Straßenrand um und krachte gegen einen Baucontainer. Die Wucht des Unfalls war so groß, dass der Wagen auseinandergerissen wurde und in Flammen aufging. Trümmerteile flogen bis zu 100 Meter weit.

Wie die Polizei am Mittwochmittag mitteilte, wurde der mutmaßliche Fahrer des Audi, ein 21-Jähriger, der ebenfalls verletzt in eine Klinik kam, im Krankenhaus festgenommen und wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt. Er wurde der fahrlässigen Tötung und eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit tödlichem Ausgang verdächtigt.

Der Richter lehnte den Haftbefehl allerdings ab, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch via Twitter bekanntgab. Grund seien Zweifel am dringenden Tatverdacht und das Fehlen von Haftgründen.

Der Hintergrund ist, dass die Identifizierung der Opfer wegen der schweren Brandverletzungen zu diesem Zeitpunkt teils noch andauerte. Wer genau wo im Wagen gesessen habe, musste ebenfalls noch ermittelt werden. Ob der 21-Jährige also tatsächlich gefahren ist, war unklar. Außerdem lag er zu der Zeit verletzt im Krankenhaus, es bestand also keine Fluchtgefahr. Die Staatsanwaltschaft wollte daraufhin prüfen, ob Beschwerde eingelegt werde.

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Die Ursache des tödlichen Unfalls im Bezirk Treptow-Köpenick war noch unklar. Bislang hieß es nur, der Wagen sei mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Wie schnell das Auto ungefähr war, konnte die Polizei noch nicht sagen.

Der Wagen wurde auseinandergerissen und ging in Flammen auf

Der Unfall ereignete sich laut einer Polizeisprecherin am Dienstagabend gegen 22.40 Uhr. Die vier Fahrzeuginsassen waren demnach in einem Audi auf der Straße Am Treptower Park, bei der es sich auch um die Bundesstraße 96a handelt, stadtauswärts in Richtung Schönefeld unterwegs.

Vor der Einmündung der Karpfenteichstraße habe der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, mutmaßlich wegen des hohen Tempos, die Unfallursache sei aber noch Bestandteil der Ermittlungen, erklärte die eine Polizeisprecherin am Mittwochmorgen.

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Zwei Verkehrsermittlungsdienste und die Berliner Staatsanwaltschaft haben den Fall übernommen. "Die Männer sind alle blutjung", sagte eine Polizeisprecherin, sie seien zwischen 19 und 21 Jahren alt.

Feuerwehrleute stehen am Treptower Park neben einem qualmenden Autowrack.
Feuerwehrleute stehen am Treptower Park neben einem qualmenden Autowrack.

© Paul Zinken/dpa

Weil wegen eines Tötungsdelikts ermittelt wird, standen Polizeibeamte im Krankenhaus vor der Tür des mutmaßlichen Fahrers. Berichte, wonach es einen Clan-Bezug bei dem Unfall gab, dementierte die Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag.

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Die Feuerwehr war in der Unfallnacht mit mehr als 80 Einsatzkräften vor Ort. „Das war ein solches Verstörungsbild, das können Sie sich nicht vorstellen“, sagte Dennis Passlack von der Berliner Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur.

Das Autowrack, ein Toter im Wagen. „Drei Verletzte lagen auf dem Gehweg.“ Nach mehreren Notrufen sei er mit seinen Kollegen zur Unglücksstelle nahe dem Treptower Park ausgerückt. „Am Unfallort funktionieren wir, der psychisch belastende Einsatz wird hinterher besprochen“, fasste Passlack nüchtern zusammen, was selbst für gestandene Kräfte nicht alltäglich gewesen sei.

Noch waren etliche Fragen offen. Wurden die drei Insassen herausgeschleudert? Hat sie jemand herausgezogen? Oder kamen sie selbst aus dem Wagen? Laut Polizei hatte ein Fußgänger den Unfall beobachtet. Er habe einen Schock erlitten und musste betreut werden, sagte Feuerwehrsprecher Passlack.

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Wegen des Unfalls gab es vor Ort in der Nacht eine Straßensperrung, Busse wurden umgeleitet. Wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin am Mittwochmorgen gegen 8.30 Uhr auf Twitter mitteilte, sei die Unfallstelle auf der B96a zwischen Elsenstraße und Bulgarische Straße geräumt worden.

Auch Busse fuhren dann wieder auf den planmäßigen Strecken, teilte die BVG mit. Die Sperrung betraf auch Busse des Ersatzverkehrs, den die S-Bahn wegen eines Schienenbruchs eingerichtet hatte. (mit dpa)

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