zum Hauptinhalt
Der brutale Angriff am Neptunbrunnen war rassistisch motiviert.

© Björn Seeling

Update

Ermittlungen wegen versuchten Mordes: Angriff am Neptunbrunnen in Berlin war rassistisch motiviert

Nach dem Angriff auf einen aus Guinea stammenden Mann am Neptunbrunnen geht die Polizei von einem rassistischen Motiv aus. Gegen die beiden verdächtigen Polen wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Innensenator Henkel würdigte couragierte Zeugen.

Nach dem brutalen Angriff auf einen 48-jährigen Mann am Neptunbrunnen am Alexanderplatz in Berlin-Mitte geht die Polizei von einer rassistischen Tatmotivation aus. Gegen die beiden Verdächtigen - zwei obdachlose Polen - wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Das Opfer stammt aus Guinea und hat die portugiesische Staatsangehörigkeit. Er befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr.

Nach bisherigen Erkenntnissen saß der 48-Jährige auf einer Bank am Neptunbrunnen, als die beiden 22 und 33 Jahre alten Obdachlosen, die sich dort rund um den Alex aufhalten, auf ihn zu kamen. Laut einem Polizeisprecher sagte das Opfer später aus, dass die Männer zu ihm etwas auf polnisch gesagt hätten. Der Inhalt soll rassistisch gewesen sein. Da das Opfer aber Russisch spricht, habe es die polnischen Äußerungen verstanden und darauf geantwortet. Daraufhin hätten die Männer den 48-Jährigen brutal attackiert. Das Opfer erlitt starke Kopfverletzungen.

Doch mehrere Zeugen hätten sich laut Polizei eingemischt und die beiden Tatverdächtigen vom Opfer weggezogen. Die Männer flüchteten daraufhin. Doch wenig später gelang es zwei Beamten, die im Kontakt-Mobil am Alex Dienst hatten, die mutmaßlichen Täter festzunehmen. Das Kontakt-Mobil war nach dem tödlichen Angriff auf den damals 20-jährigen Jonny K. im Oktober eingerichtet worden, um mehr Polizeipräsenz am Alexanderplatz zu zeigen. "So tragisch dieser Vorfall ist, so haben in diesem Fall viele Dinge funktioniert", fasste Polizeisprecher Stefan Redlich zusammen.

Innensenator Frank Henkel (CDU) verurteilte den mutmaßlich rassistisch motivierten Überfall als „unerträgliche Tat“ und dankte den drei Zeugen für ihre Zivilcourage:

„Vermutlich wäre das Opfer vor Ort totgeprügelt worden, wenn die Passanten nicht so mutig und beherzt eingegriffen hätten. Es handelt sich um einen außergewöhnlichen Fall von Zivilcourage. Ein solcher Mut ist wünschenswert, aber keinesfalls selbstverständlich. Allen Beteiligten spreche ich meine höchste Anerkennung und Wertschätzung aus. Gemeinsam mit Polizeipräsident Kandt beabsichtige ich, die drei Berliner zu belobigen", sagte Henkel.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false