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Nach dem Brandanschlag sind Schäden an der Moschee sichtbar.

© dapd

Wilmersdorf: Erneut Brandanschlag auf Moschee

Die Serie von Brandanschlägen auf Berliner Moscheen reißt nicht ab. In der Nacht zum Sonnabend entzündeten Unbekannte am Eingang des Gotteshauses der Ahmadiyya-Gemeinde an der Brienner Straße in Wilmersdorf einen Brandsatz.

Nachbarn alarmierten die Polizei. Den Beamten gelang es, das Feuer mit einem Handlöscher zu ersticken. Es entstand geringer Sachschaden. Seit Juni vergangenen Jahres wurden in Berlin bereits sechs Brandanschläge auf Moscheen verübt. In allen Fällen ermittelt der Staatsschutz. Bislang ergaben sich noch keine konkreten Spuren.

Ein Zusammenhang zwischen den Taten und einem rechtsradikalen Hintergrund werden nicht ausgeschlossen. An der Tür in Wilmersdorf hinterließen die Täter laut Polizei eine „Collage wild zusammengeklebter Zeitungsartikel“. Deren Inhalt wollten die Ermittler „aus taktischen Gründen“ nicht bekannt geben.

Das von 1924 bis 1928 gebaute muslimische Gotteshaus in Wilmersdorf steht unter Denkmalschutz. Es ist die älteste Moschee Deutschlands. Die örtliche Gemeinde ist in den vergangenen Jahren aber stark geschrumpft, weshalb nur noch selten Andachten gehalten werden. Für ihre rund 200 Berliner Mitglieder hat die Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft 2008 eine neu errichtete Moschee im Pankower Ortsteil Heinersdorf eröffnet. Besonders wegen des fundamentalistischen Koranverständnisses der Gemeinde war dieser Bau in der Bevölkerung umstritten.

Seit Juni 2010 wurden bereits vier Brandanschläge auf die Sehitlik-Moschee am Columbiadamm ausgeübt, außerdem waren die Al-Nur-Moschee und das Gebäude der „Islamischen Kulturgemeinde der Iraner“ in Neukölln Ziel nächtlicher Anschläge. Der Senat hatte im Dezember die wachsende Feindseligkeit gegen Muslime in Berlin beklagt.

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