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Farbanschlag: Obama-Randalierer muss in Psychiatrie

Nur mit Sprüngen zur Seite konnten sich die Sicherheitskräfte retten, als am Vortag des Berlin-Besuchs von Barack Obama ein Autofahrer an der Siegessäule die Absperrungen durchbrach. Nun muss der Mann in die Psychiatrie.

Der Störer, der einen Tag vor der geplanten Rede von Barack Obama um die Siegessäule gefahren und rote Farbe verschüttete hatte, wurde in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Ohne Therapie seien ähnliche Taten zu befürchten, waren die Richter überzeugt. Der 41-jährige Andreas S. hatte die Aktion zuvor eingeräumt und in langer Rede begründet. Er habe die Aufmerksamkeit des damaligen US-Präsidentschaftskandidaten auf sich lenken wollen, meinte der arbeitslose Schlosser.

Andreas S. war aus Baden-Württemberg angereist, um am 23. Juli letzten Jahres einen Farbanschlag zu verüben. Er habe Ungerechtigkeiten anprangern wollen, meinte der vor Gericht. „Ich bin ein Mensch, der für den Nächsten etwas tut“, erklärte er. Der Vater zweier Töchter ist aber auch ein gebrochener Mann, der nach der Trennung seiner Frau und dem Verlust der Arbeit zuletzt obdachlos war. Gegen 16 Uhr fuhr er in seinem Daihatsu-Kleinwagen auf die Absperrung am Großen Stern zu und durchbrach sie.

Mit quietschenden Reifen raste er um die Siegessäule und verschüttete aus einem Popcorneimer rote Farbe. Dort wurde gerade die Bühne für den Auftritt von Barack Obama aufgebaut. Ein Wachmann musste zur Seite springen. S. würgte schließlich den Motor ab und ließ sich abführen. Verletzt wurde niemand. Der Störer bezeichnete seine Fahrt später als eine „Protestaktion gegen Ungerechtigkeit und Armut in der Welt“. Ein Gutachter sagte, S. leide an einer Psychose mit wahnhaften Störungen. Er sei aber nicht krankheitseinsichtig. K. G.

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