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Zwei antisemitische Vorfälle in Berlin: Faustschlag gegen Mann mit Kippa, Jugendliche rufen judenfeindliche Parolen
Ein Unbekannter schlägt einem 41-jährigen Juden in Schöneberg mit der Faust ins Gesicht. Eine Frau filmt in Prenzlauer Berg ausfällige Jugendliche.
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Gleich zwei judenfeindliche Vorfälle sind der Polizei in Berlin bekannt geworden. In Schöneberg schlug ein Mann einem 41-Jährigen mit der Faust ins Gesicht, in Prenzlauer Berg skandierten Jugendliche antisemitische Parolen.
Drei unbekannte Männer griffen in der Nacht zu Sonnabend auf dem Schöneberger Dürerplatz einen Berliner jüdischen Glaubens an, der eine Kippa trug. Wie die Polizei mitteilte, habe einer der Unbekannten ihm gegen 2.15 Uhr mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn antisemitisch beleidigt.
Der 41-Jährige sei durch den Schlag gegen eine Schaufensterscheibe geprallt, die drei Männer flüchteten. Der Mann zeigte den Vorfall selbst bei der Polizei an und wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Bereits am Freitagnachmittag filmte eine 26 Jahre alte Frau mit ihrem Handy, wie eine Gruppe Jugendlicher auf dem Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg israelfeindliche und antisemitische Parolen rief. Sie dokumentierte die Äußerungen, nachdem sie die Parolen gegen 16.30 Uhr im Vorbeigehen hörte, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die Frau informierte daraufhin die Polizei.
[Lesen Sie mehr: „Wir haben den Judenhass zur Gänze unterschätzt“ - ein Interview mit dem Antisemitismusbeauftragten der Berliner Polizei (T+)]
Mit Hilfe der Aufnahme identifizierte die Polizei einen 16-Jährigen als mutmaßlichen Rufer. Er muss sich wegen des Verdachts der Beleidigung mit antisemitischem Hintergrund verantworten. Wie auch im Fall aus Schöneberg ermittelt wegen des politischen Zusammenhangs der Polizeiliche Staatsschutz in der Sache. (Tsp, dpa)
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