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Ein Polizeiwagen beim U-Bahnhof Kottbusser Tor.

© Paul Zinken/dpa

Update

Festnahme am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg: Frau homophob beleidigt und geschlagen

Am Kottbusser Tor hat die Polizei gestern Abend einen Mann festgenommen, der zuvor eine Frau in der U-Bahn beschimpft und geschlagen haben soll.

Am Mittwochabend wurde eine Frau in der U-Bahn in Kreuzberg angegriffen. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Ihren Angaben zur Folge war sie nach 20 Uhr mit der U-Bahnlinie 1 vom Kurfürstendamm kommend in Richtung Kottbusser Tor unterwegs, als sie von einem Mann homophob beleidigt und ins Gesicht geschlagen worden sein soll. Danach habe sie den Zug verlassen und sei mit der nächsten Bahn weiter in Richtung Kottbusser Tor gefahren. Was genau der Mann als Beleidigung gesagt haben soll, wollte der Polizeisprecher nicht sagen.

Auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Kottbusser Tor habe die 29-Jährige den Täter wiedererkannt und die Polizei alarmiert. Die Beamten nahmen den 23-Jährigen vorläufig fest. Es wird nun wegen des Verdachts der Körperverletzung und der Beleidigung ermittelt.

Fast täglich ein homophober Übergriff in Berlin

Die Gegend rund um das Kottbusser Tor gilt als einer der größten Kriminalitätsschwerpunkte in Berlin. Die Zahl der Straftaten, insbesondere Taschendiebstähle und Überfälle, ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Als dies Anfang des Jahres bekannt wurde, wurde über „rechtsfreie Räume“ diskutiert, die unter anderem rund um den Kreuzberger U-Bahnhof entstanden seien.
Auch homophobe Angriffe gibt es dort immer wieder. Im Februar diesen Jahres war ein Youtube-Video aufgetaucht, dass zeigt, wie zwei Männer in der Nähe des Kottbusser Tors von einer Gruppe von Männern verfolgt und geschlagen werden, selbst als sie an einem Taxistand um Hilfe baten. Ebenfalls im Februar wurden in der Gegend zwei händchenhaltende Männer aus einer vier- bis fünfköpfigen Personengruppe heraus zunächst homophob beleidigt und dann geschlagen.
Statistisch gesehen kommt es in Berlin fast täglich zu einem homophoben Zwischenfall. Einem Bericht des schwulen Anti-Gewalt-Projekts „Maneo“ zufolge gab es im vergangenen Jahr 259 homosexuellen- oder transfeindlicher Übergriffe. Die meisten Anzeigen gab es in Schöneberg.

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