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Flughafen Tegel: Alle Poker-Räuber gefasst

Zwei Wochen nach dem Überfall auf ein Pokerturnier in Berlin ist auch der letzte der vier Tatverdächtigen gefasst worden. Jihad C. wurde am Sonnabend am Flughafen Tegel festgenommen.

Nun sind sie alle hinter Schloss und Riegel. Zielfahnder des Landeskriminalamtes haben am Sonnabend auf dem Flughafen Tegel die beiden letzten der vier Tatverdächtigen im spektakulären PokerRaubfall festgenommen. Der Rechtsanwalt des mit Haftbefehl gesuchten Mustafa U. hatte den Ermittlern vor der Ankunft des 20-Jährigen telefonisch angekündigt, dass sein Mandant sich stellen werde, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Mustafa U. wurde dann gegen 11 Uhr bei seiner Ankunft von Polizisten festgenommen, er soll aus Istanbul zurückgekehrt sein, wohin er nach dem Raub offenbar geflüchtet war. Gegen 17 Uhr traf der 19-jährige Jihad C. ein und wurde ebenfalls von der Polizei erwartet. Auch seine Rückkehr, vermutlich aus dem Libanon, war von einem Anwalt angekündigt worden.

Angesichts des internationalen Haftbefehls und der öffentlichkeitswirksamen Fahndung war der Druck für U. und C. offenbar zu groß. Ermittler sind in den vergangenen Tagen ohnehin davon ausgegangen, dass die beiden noch verbliebenen Verdächtigen wegen des hohen Drucks aufgeben würden. Zwei der mutmaßlichen Poker-Räuber sitzen bereits seit Tagen in Untersuchungshaft. Einer der beiden, der 21-jährige Vedat S., hatte seine Komplizen verraten. Durch sein Geständnis und die Weitergabe der Namen seiner drei mutmaßlichen Mittäter könnte ihn im Prozess durch eine mögliche Kronzeugenregelung eine mildere Strafe erwarten.

Als zweiten schnappten die Fahnder dann am Mittwoch den 20-jährigen Ahmad El-A. in Mitte. Er war zufällig am U-Bahnhof Rosenthaler Platz, als Polizisten wegen einer Schlägerei die Personalien junger Männer aufnahmen. Als sie auch El-A. fragten, habe dieser erschöpft gesagt: „Ihr sucht mich.“

Auf den 19-jährigen Kreuzberger Jihad C. hatten sich vor wenigen Wochen schon einmal alle Augen gerichtet. Vor 600 Zuschauern bestieg er in der Bruno-Gehrke-Halle den Boxring für einen Bundesliga-Kampf. Trainiert hat er im Verein Viktoria 71 im Kreuzberger Bergmannkiez. Auch Ahmad El-A. war Nachwuchsboxer – ausgerechnet beim Berliner Polizeisportverein. Schon letzte Woche war im Fall des Raubüberfalls auf das Poker-Turnier ein Mann festgenommen worden. Er hatte jedoch ein Alibi. Die Ermittler fanden bei ihm aber einen Zettel, sechs Namen darauf, drei davon waren die der Täter. Er gilt unter den Beamten als möglicher Helfer der Vierergruppe.

Die vier polizeibekannten Heranwachsenden sollen am 6. März bei dem Überfall auf das Poker-Turnier im Luxushotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz 242 000 Euro erbeutet und das Geld vor der Flucht aufgeteilt haben. Mindestens Vedat S. will seinen Anteil zurückgeben, hieß es. Wo der Rest des Geldes steckt, ist noch unklar. Der Polizei waren alle vier Männer türkischer und arabischer Herkunft wegen Diebstählen oder Raubüberfällen bekannt. Kriminalisten sprachen nach dem Überfall von einer dilettantischen Vorgehensweise.

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