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Am 13. November 2013 eskalierte ein Streit in der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg.

© dpa

Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg: Prozess um Messer-Attacke: Täter freigesprochen

Im Prozess um die Messerattacke im November in der besetzten Schule haben die Zeugen teilweise "eklatant die Unwahrheit" gesagt. Der Täter wurde freigesprochen.

Ein 19-Jähriger hat in einem Streit unter Flüchtlingen zugestochen, ein 21-Jähriger wurde schwer verletzt. Die Anklage ging von einem Mordversuch aus. Das Gericht aber stieß auf Zeugen, „die nicht bereit waren, bei der Wahrheitsfindung zu helfen.“ Es sei gemauert, teilweise „eklatant die Unwahrheit“ gesagt worden. Was sich am 13. November zwischen den beiden Flüchtlingen auf dem Gelände der Gerhart-Hauptmann-Schule abspielte, konnte nicht geklärt werden. Die vom 19-Jährigen geschilderte Notwehr ließ sich nicht widerlegen, urteilte das Gericht. Er wurde auf Kosten der Landeskasse freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen viereinhalb Jahre Haft verlangt.    

Der Angeklagte stammt aus dem Tschad. Seit März 2013 war er in einem Flüchtlingsheim im Land Brandenburg gemeldet. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass er einen 21-Jährigen aus dem Niger hinterrücks mit einem Messer attackiert hatte und an Kopf sowie Rücken verletzt hatte.

Das mutmaßliche Opfer hatte von einem Streit um einen Joint und Whisky. Einen Zug und einen Schluck habe der 19-Jährige verlangt, behauptete der 21-Jährige. Als er ablehnte, sei er attackiert worden. Doch die Aussage des Verletzten war aus Sicht der Richter an vielen Stellen widersprüchlich. Und  Zeugen, die den Streit bemerkt haben müssen, hätten gemauert. Der 19-Jährige hatte von einem massiven Angriff gegen ihn gesprochen. (Tsp)

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