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Gewalt hinter Gittern: Häftling mit Hammer niedergeschlagen

Ein Häftling der Jugendstrafanstalt in Plötzensee hat gestern früh einen Mitgefangenen angegriffen und schwer verletzt. Nach Justizangaben wurde dem 20-Jährigen mehrfach mit einem 500-Gramm-Hammer auf den Kopf geschlagen.

Der jung Mann brach nach dem Angriff blutüberströmt zusammen. Justizbedienstete alarmierten sofort einen Notarzt, der Schwerverletzte wurde in der Charité Wedding operiert. Er ist außer Lebensgefahr. Der gleichaltrige Täter wurde vom Werkstattleiter festgehalten und der Polizei übergeben.

Täter Arthur J. war im Januar nach einer gefährlichen Körperverletzung festgenommen worden. Er stammt aus der tschetschenischen Hauptstadt Grosny. Auch das Opfer Ibrahim N. ist Untersuchungshäftling, er kam vor zwei Wochen nach einem Raub in die Jugendstrafanstalt. Die Tat geschah in der so genannten Beschäftigungstherapeutischen Werkstatt, einer von zwölf Ausbildungs-Werkstätten des Gefängnisses am Friedrich-Olbricht-Damm.

Das Tatmotiv ist bisher unklar, der Streit zwischen den beiden soll sich zu Arbeitsbeginn in der Werkstatt spontan entwickelt haben. Eine solche Bluttat in einem öffentlichen Bereich der Jugendstrafanstalt hat es lange nicht gegeben, häufiger sind dagegen Fälle von Misshandlungen, die sich in den Zellen ereignen. So steht derzeit Abdullah I. auch wegen Misshandlung hinter Gittern vor Gericht. Der 15-jährige Intensivtäter hatte im Oktober letzten Jahres einem Busfahrer in Kreuzberg ins Gesicht geschlagen, während ein Freund die Tat filmte. Derzeit sind 468 der 502 Plätze belegt.

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