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Update

Großbrand in Spandau: 20 Meter hohe Flammen loderten aus Lagerhalle

Bei Großbrand in Siemensstadt waren 130 Feuerwehrleute im Einsatz. Maschinen im Landeanflug auf Tegel mussten durch Rauchsäulen fliegen.

Die Rauchwolke hing hoch über der Stadt, der Qualmgeruch zog bis ins brandenburgische Kremmen: Es war ein Großeinsatz, den die Feuerwehr am Donnerstag im Spandauer Ortsteil Siemensstadt zu bewältigen hatte. Dort brannte eine 24 000 Quadratmeter große Lagerhalle vollständig nieder und stürzte ein. Die Ursache des Feuers ist noch unklar; eine Brandstiftung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Verletzt wurde niemand. Eine enorme Hitzeentwicklung und Wassermangel vor Ort hatten die Arbeit der Feuerwehrleute zwischenzeitlich erschwert. Der Flugverkehr des nahe liegenden Airports Tegel war nicht beeinträchtigt, allerdings mussten die Maschinen vorm Landen durch die rußschwarze Qualmwolke fliegen.

Gegen vier Uhr früh war das Großaufgebot der Berliner Feuerwehr mit rund 130 Mann zu dem Feuer auf dem Industriegelände an der Gartenfelder Straße 28 angerückt. Feuerwehrsprecher Sven Gerling zufolge waren den ganzen Tag über rund 500 hauptamtliche und freiwillige Feuerwehrleute mit dem Großbrand beschäftigt. Für die Nacht wurde eine Staffel zur Sicherung der Brandnester abgeordert. Um die Arbeit der Feuerwehrwachen in ganz Berlin abzusichern, sprangen überall Freiwillige Feuerwehrleute mit ein. Der Besitzer der Halle, Exporthändler Ahmed Talal Berjaoui, war am Donnerstag zu keiner Stellungnahme bereit. In der Halle verbrannten Berjaouis Gebrauchtwagen. Auch Autoteile, Teppiche und Lebensmittelkonserven von verschiedenen Firmen wurden dort gelagert. Bis zum Mittag hatten die Einsatzkräfte die Flammen von den Dächern umliegender Gebäude aus und mithilfe eines Flugfeld-Löschfahrzeugs des Airports Tegel gelöscht. Danach gelang es den Feuerwehrleuten, in die Ruine vorzudringen, wo sie versuchten, den Brand in der Mitte der Halle mit Löschwasser und Schaummittelkonzentrat zu bekämpfen.

Das Feuer ist in der Gartenfelderstraße 28 in Siemensstadt ausgebrochen.
Das Feuer ist in der Gartenfelderstraße 28 in Siemensstadt ausgebrochen.

© TSP

Laut Feuerwehrsprecher Sven Gerling waren etliche Hydranten auf dem Gelände defekt, sie förderten kein Wasser. Erschwert wurden die Arbeiten zudem durch die Tatsache, dass die zerstörte Halle nach wie vor an den Stromkreislauf angeschlossen war. Mit Rücksicht auf die benachbarten Firmen, die ebenfalls dadurch versorgt wurden, wollte man den Generator nicht vom Netz nehmen. „Ein langer Stromausfall könnte für die umstehenden Unternehmen einen Millionenschaden verursachen“, hieß es.

Augenzeugen hatten von bis zu 20 Meter hohen Flammen berichtet. Die Feuerwehr war mit ihren Messgeräte-Wagen im Einsatz, um die Schadstoffkonzentration zu überprüfen. „Bisherige Messungen haben keine gesundheitsgefährdende Konzentration ergeben“, sagte ein Sprecher. Geholfen hat offenbar der Wind, durch den sich die Gase schnell verflüchtigten. Trotzdem erhielten Kitas nach Angaben von Eltern „von oben“ die Anweisung, keine Kinder ins Freie zu lassen und Fenster nicht zu öffnen. Kinder seien so den ganzen Tag unnötig ohne Frischluft geblieben, beschwerten sich Eltern.

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