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Großfahndung nach Peter John: Bombenmaterial in Anhänger gefunden

Dieser Fall entwickelt sich zu einem Problem: Wo steckt Peter John? Die Polizei fahndet seit einer Woche mit einem Großaufgebot nach ihm. Ein Spezialkommando öffnete den Anhänger des mutmaßlichen Bombenlegers in Friedrichshain.

Es war gegen 22 Uhr am Dienstagabend, als Kriminaltechniker und Beamte mit Sprengstoffspürhunden zur Frankfurter Allee in Lichtenberg ausrückten. Die Polizei hatte Hinweise erhalten, dass sich dort ein Auto-Anhänger befindet, der von dem gesuchten mutmaßlichen Bombenleger Peter John, 32, benutzt worden sein soll. Da die Spürhunde nicht anschlugen, überprüften Kriminaltechniker den Anhänger: Sie inspizierten mit einer ferngesteuerten Kamera zunächst das Innere des Anhängers. Danach öffneten die Beamten das Gefährt. Darin wurde laut Polizei neben Gerümpel und Werkzeug auch Material für den Bau von Sprengsätzen gefunden. Nach  Tagesspiegel-Informationen stellten die Spezialisten auch eine Kabeltrommel mit Kupferkabel sicher - das Material eignet sich beispielsweise zum Bau eines Zünders. Der Anhänger soll einer der Schwestern von John gehören. Die Polizei wollte dies aus ermittlungstaktischen Gründen nicht kommentieren. "Wir wissen, auf wen der Hänger zugelassen ist, aber wir sagen nichts dazu", sagte der Chef der Sonderermittlungsgruppe "Charlyn", Jörg Dessin. Da während der Sicherstellung des Gefährts die Anwohner nicht in Gefahr waren, seien auch keine Häuser in der Umgebung geräumt worden, hieß es bei der Polizei. Gegen 1.30 Uhr gab es Entwarnung: Sprengstoff wurde nicht gefunden. Nach fünf Stunden wurde dann auch die Sperrung zwischen Möllendorff- und Ruschestraße wieder aufgehoben. 

Das Auto hat die Polizei bereits sichergestellt

Das Auto Johns, ein roter BMW,  war bereits am Wochenende in Friedrichshain entdeckt worden. Der gesuchte Peter John soll am vergangenen Mittwoch durch einen Sprengsatz im Briefkasten seine zwölf Jahre alte Nichte Charlyn in Rudow lebensgefährlich verletzt haben. Das Mädchen ist seitdem mehrfach operiert worden, mittlerweile aus dem künstlichen Koma erwacht und schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.

Ob die Ärzte den zerfetzten Arm des Kindes heilen können und welche sonstigen Brandwunden zurück bleiben, ist noch nicht abzusehen. Der Chefarzt der Abteilung der Hand-, Transplantations- und Mikrochirurgie am Unfallkrankenhaus Marzahn will sich hierzu am heutigen Nachmittag äußern. Peter John soll nicht nur die Bombe im Briefkasten deponiert, sondern auch zuvor versucht haben, mit einem Sprengsatz das Auto von Charlyns Vater zu treffen. John wird mit Haftbefehl wegen zweifachen versuchten Mordes gesucht.

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