zum Hauptinhalt
Wird hier Mammon angebetet? Die Polizei ermittelt nach dem Fund einer Gebetsbank am U-Bahnhof Güntzelstraße.

© Polizei Berlin

Güntzelstraße in Berlin-Wilmersdorf: Polizei findet Gebetsbank vor Geldautomaten am U-Bahnhof

Eine kleine Holzbank, mit Bodenkissen für die Knie des Betenden, fanden Beamte Montagvormittag am U-Bahnhof Güntzelstraße. Klingt erstmal kurios, es gibt aber Anlass für Ermittlungen.

Die Berliner Polizei erlebt viel Kurioses bei ihren Einsätzen - Schwäne legen den S-Bahnverkehr lahm, ganze Waldstücke verschwinden, Räuber werden mit Zeitungspapier verjagt - am Montagvormittag fanden Beamten vor einem Geldautomat an der U-Bahnstation Güntzelstraße eine Gebetsbank.

Das Social-Media-Team reagierte prompt mit einem inzwischen mehr als 200 mal geteilten Tweet: "Ungläubige Blicke der Streife unseres #A26 nach Anzeige dieser "Entweihung" eines EC-Automaten am U-Bhf. Güntzelstraße. #OMG", dazu ein Bild der Holzbank, inklusive einem Bodenkissen für die Knie des Betenden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Eine Steilvorlage für viel Spaß in den Sozialen Netzwerken. "Dabei ist noch gar nicht Monatsende, dass man am Automaten beten muss", kommentierte ein Twitter-Nutzer; "Anbetung des schnöden Mammons", und "Gehe auch immer in die Knie, wenn ich meinen Kontostand abfrage", waren zwei weitere Reaktionen.

Allerdings gibt das Bild nicht nur Anlass für Witze, sondern auch für polizeiliche Ermittlungen. Laut einem Polizeisprecher besteht der Verdacht auf Sachbeschädigung und Diebstahl. "Die Gebetsbank muss ja irgendwo hergekommen sein", sagte der Sprecher.

Sie sei konfisziert und mit auf die Wache genommen worden.

Künstlergruppe will Gebetbank aufgestellt haben

Aufgestellt hat sie wohl die Künstlergruppe "Rocco und seine Brüder". Auf Facebook teilte die Künstlergruppe ein Bild. Eine Frau kniet auf der Gebetsbank, auf dem Geldautomaten steht ein beleuchtetes Neon-Kreuz, "In God We Trust! Installation in a subwaystation. Berlin 2017", ist die Beschreibung im Post. Das "Kunstkollektiv", wie sie sich selbst beschreiben, hat im November letzten Jahres ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie sie in einem U-Bahntunnel der U9 ein Schlafzimmer einrichteten.

Die Gruppe ist laut eigenen Angaben seit 2000 ein fester Teil der Berliner Graffiti-Szene, es gehe ihr um "autonome Kunst" und die "Annektion von Raum".

Künstlergruppe will Gebetsbank aufgestellt haben.
Künstlergruppe will Gebetsbank aufgestellt haben.

© Facebook-Seite "Rocco and his brothers"

Zur Startseite