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Haftanstalt Brandenburg (Havel): Entflohener Mörder in Italien gefasst

Die Flucht eines wegen Mordes und Vergewaltigung verurteilten Brandenburgers endete an einer Polizeikontrolle in Italien. Der 56-Jährige war am 25. Mai von einem Ausgang nicht zurückgekehrt und seitdem flüchtig.

Ein Ende Mai aus der Justizvollzugsanstalt Brandenburg (Havel) geflohener Strafgefangener ist in Italien gefasst worden. Der Mann sei bereits am vergangenen Freitag in Imperia festgenommen worden, teilte das Brandenburger Justizministerium mit. F. war am 25. Mai nicht von einem Ausgang zurückgekehrt. 1987 ist der Mann wegen Mordes und Vergewaltigung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden und befand sich zuletzt im offenen Vollzug.

In Italien soll der 56-Jährige eine 37-jährige Frau und ihre 7-jährige Tochter bedroht haben. Er soll deren Auto gestoppt und unter Androhung von Messerstichen seine Mitnahme erzwungen haben. Die Frau konnte sich an einer zufällig am Straßenrand errichteten Polizeikontrolle mit Lichtsignalen bemerkbar machen. Die italienischen Polizisten stoppten das Fahrzeug und vereitelten einen Fluchtversuch des Straftäters.

Auslieferung nach Deutschland noch unsicher

Das Justizministerium wurde vom Bundeskriminalamt über die Verhaftung informiert. Es sei noch ungeklärt, ob F. wegen der neuen Straftat in Italien angeklagt oder nach Deutschland ausgeliefert werde.

F. befand sich seit August 1986 in Haft. Das Landgericht Potsdam hatte 1998 eine Mindestverbüßungsdauer von 18 Jahren festgesetzt. Eine Entlassung wurde an die Voraussetzung geknüpft, dass sich F. einer Alkohol- und Psychotherapie unterzieht. Um das zu realisieren, wurden dem Gefangenen bis Ende Mai 168 Ausgänge gewährt. Vor seiner Flucht war er stets pünktlich zurückgekehrt. Weder die Vollzugsbediensteten noch die behandelnde Psychotherapeutin hatten den Angaben zufolge Anhaltspunkte für eine Fluchtgefahr, Alkoholmissbrauch oder Fremdgefährdung gesehen. (mit ddp)

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