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Halensee: Erneut Geldautomat entwendet

Erst kürzlich hatten Kriminell versucht, einen Geldautomaten per Auto aus einer Bahnhofshalle zu reißen - doch dies misslang. In der Nacht zu Freitag dann die nächste Tat kam es am S-Bahnhof Hohenzollerndamm in Halensee erneut zu einem Vorfall.

In der Nacht zu Mittwoch hatten sie bereits versucht, einen Geldautomaten mit Hilfe eines Fahrzeugs aus einer Bahnhofsvorhalle zu reißen – doch es misslang. Nur zwei Tage später die nächste Tat: Diesmal ist der EC-Automat weg. Über die Höhe des Schadens und wie viel Geld die Diebe erbeuteten, ist noch nichts bekannt.
Das Ganze geschah gegen 2.45 Uhr in der Eingangshalle des S-Bahnhofs Hohenzollerndamm in Halensee. Eine Zeugin rief die Polizei, weil sie Geräusche gehört hatte und dann beobachtete, wie sich zwei Maskierte an dem dortigen Geldautomaten zu schaffen machten. Als die Polizei kam, waren die Diebe bereits weg. Wieder benutzten die Kriminellen ein Auto, um das Gerät, das laut Polizei zwischen 400 und 700 Kilogramm schwer sein kann, aus der Verankerung im Boden zu reißen. Wie das im Einzelnen aussah, ermittelt die Polizei noch.

„Entweder sie haben mit Hilfe von Ketten am Wagen den Automaten herausgerissen oder das Ding, wenn es frei in der Halle stand, umgefahren mit dem Fahrzeug“, schildert ein Beamter. Auch die Frage, ob sie das Gerät danach mit einem größeren Fahrzeug, wie etwa einen Radlader weiter durch die Stadt transportiert haben, blieb offen.
Die Polizei prüft, ob es einen Zusammenhang mit den Täter gibt, die zwei Nächte zuvor versuchten, einen EC-Automaten aus der Vorhalle des S-Bahnhofs Bundesplatz in Wilmersdorf zu stehlen. Hier sahen Zeugen, wie Kriminelle mit einem schwarzen Auto und einem weißen Transporter einen Automaten aus der Bodenverankerung rissen. Doch dann muss etwas schief gelaufen sein, denn die Diebe brachen die Tat ab und flüchteten. Die Feuerwehr half anschließend der alarmierten Polizei, das Gerät zur Untersuchung abzutransportieren.
Alle Fälle, bei denen Kriminelle versuchen, „Geldautomaten zu entwenden“, wie es bei der Polizei heißt, laufen bei einer Fachdienststelle des Landeskriminalamtes Berlin zusammen. In den vergangenen Jahren haben vor allem Banden aus dem osteuropäischen Raum sowohl in Berlin als auch in Brandenburg versucht, Beute zu machen, in dem sie ganze Geldautomaten aufsprengten. Dazu leiteten sie ein explosives Gasgemisch in das Gerät. Allein im April vorigen Jahres gab es eine Serie von sechs Fällen hintereinander. Teilweise wurden die Bankfilialen durch die Explosion erheblich beschädigt. Aufgrund der Vorgehensweise gehen die Ermittler von zwei bis drei Banden aus, die sich auf diese Taten spezialisiert haben.

Aber auch das Herausreißen von Automaten ist kein neues Phänomen: In Reinickendorf rammten im Herbst 2007 drei Männer mit einem Gabelstapler die Glasfassade eines Supermarkts und rissen mit einem gestohlenen Auto einen Automaten aus der Verankerung, um den sie eine Kette gelegt hatten. Ein 27-Jähriger wurde kurz danach gefasst, den Komplizen gelang die Flucht. Ähnlich gingen Täter drei Jahre später in Pritzwalk vor: Dort bretterten sie mit einem Baufahrzeug durch die Glasfassade eines Supermarktes und rissen den Automaten mit einem Seil aus der Verankerung, bevor sie ihn auf ein anderes Fahrzeug verluden und flüchteten.

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