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Hatun und Can: Chef von Frauennothilfe bleibt in Untersuchungshaft

Der Ende März verhaftete Vorsitzende des Frauennothilfevereins "Hatun und Can" muss in Untersuchungshaft bleiben. Das Gericht sieht Fluchtgefahr bei dem Mann, dessen Verein die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer eine halbe Million Euro gespendet hatte.

Das Kammergericht verwarf am Montag eine Haftbeschwerde und bestätigte damit die Entscheidung der Vorinstanz, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Der Beschuldigte kann nun keine weiteren Rechtsmittel einlegen.

Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass weiterhin eine hohe Fluchtgefahr bestehe. Dem Beschuldigten drohe wegen Betrugs eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung. Der Vereinschef war Ende März festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, Spenden an den 2006 gegründeten Frauennothilfeverein für private Zwecke verwendet zu haben. Unter anderem sollen damit der Kauf eines privat genutzten Autos für 60 000 Euro sowie einer Luxusuhr und ein Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Hotel in Madrid finanziert worden sein. Nach derzeitigem Ermittlungsstand beträgt der Betrugsschaden über 114 000 Euro.

Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hatte den Vereinsvorsitzenden angezeigt, nachdem ihr Zweifel an der Verwendung der Mittel gekommen waren. Sie hatte dem Verein vor zwei Jahren 3000 Euro privat und im September 2009 eine halbe Million Euro gespendet, die sie in der RTL-Show „Wer wird Millionär?“ erspielt hatte. (ho/ddp)

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