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Im Hofbräu am Alexanderplatz wurde ein Sicherheitsmann ausfällig. Hier ein Archivbild vom Eröffnungstag, dem 4. November 2011.

© Thilo Rückeis

Hofbräu in Berlin-Mitte: Sicherheitsmann schlug weiblichen Gast

Ein Sicherheitsmann des Hofbräus in der Karl-Liebknecht-Straße hat am Donnerstagabend eine Kundin geschlagen. Im Juli 2015 gab es einen ähnlichen Vorfall.

Im Hofbräu-Wirtshaus in der Karl-Liebnecht-Straße in Mitte hat ein Sicherheitsmann am vergangenen Donnerstagabend eine Kundin geschlagen. Das Opfer, eine 33-Jährige aus Mexiko, zeigte die Körperverletzung bei der Polizei an. "Die Anzeige ist in Bearbeitung", sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch.

Christian Gohl, der Geschäftsführer des Hofbräus, bestätigte den Vorfall. "Im Handgemenge mit einigen Gästen ist eine Frau von einem Sicherheitsmann verletzt worden", sagte Gohl dem Tagesspiegel.

Bekannter des Opfers spricht von "Gewaltexzess"

Ein Bekannter der Geschäftsfrau hatte sich wegen des Übergriffs beim Tagesspiegel gemeldet - das Opfer selbst wollte anonym bleiben. Demnach sei die 33-Jährige Teil einer Gruppe mexikanischer Geschäftsleute gewesen, die auf der Messe "Fruit Logistica" ausgestellt hatten. Am Donnerstagabend sei man zum Abendessen ins Hofbräu gegangen.

"Als sich zur fortgeschrittenen Stunde eine der jungen Frauen über das unhöfliche Verhalten des Securitypersonals beschwerte, wurde diese brutal von einem Securitymann zusammengeschlagen", so der Bekannte des Opfers. Der Mann soll die Frau an den Haaren gepackt und ihr mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben.

Während des "Gewaltexzesses" habe die 33-Jährige mehrfach nach Hilfe gerufen, habe aber keine bekommen. Nach dem Übergriff sei das Opfer zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden. Der Schläger hingegen sei vor dem Eintreffen der Polizei geflüchtet.

Hofbräu: Müssen Mitarbeiter mehr in die Pflicht nehmen

Der Geschäftsführer des Hofbräuhauses, der selbst nicht anwesend war, schildert den Übergriff so: "Zum Feierabend wurden die Gäste von einem Sicherheitsmann zum Verlassen des Hofbräus aufgefordert. Die Herrschaften wollten aber nicht gehen und gaben ihm das relativ respektlos zu verstehen."

Mehrere Mitarbeiter hätten dann "mit Nachdruck" versucht, die Gruppe zum Gehen zu bewegen. "Es gab einen Wortwechsel, dann wurde dem Sicherheitsmann Bier über den Kopf geschüttet." Im anschließenden Handgemenge sei die 33-Jährige verletzt worden.

Im Juli 2015 hatte es schon einmal einen ähnlichen Vorfall an gleicher Stelle gegeben. Wie damals berichtet, hatte ein Sicherheitsmann nach einem Streit um einen Bierkrug einen Sohn des Botschafters von Paraguay geschlagen. Die beteiligten Mitarbeiter waren damals suspendiert worden.

"Wir haben uns von den Mitarbeitern getrennt, die in den Vorfall von letzten Sommer verwickelt waren", sagte Geschäftsführer Gohl am Mittwoch. Man habe auch das Sicherheitskonzept angepasst: "Wir wollen die Sicherheitsleute aus dem Gästekontakt raushaben." Allerdings sei dies nicht immer möglich: "Unser Geschäftskonzept birgt Stresspotenzial. Wir müssen die Sicherheit der Gäste gewährleisten und brauchen die Security."

Man sei nun bestrebt, das Sicherheitspersonal "nach und nach" auszutauschen. Es kommt Gohl zufolge von einem externen Dienstleister. "Wir müssen unsere Mitarbeiter mehr in die Pflicht nehmen", kündigte er an.

Noch am Mittwoch werde man der Polizei die Videoaufzeichnungen übergeben, so Gohl: "Wir haben auch den Namen des betreffenden Mitarbeiters und werden alles dafür tun, zur Aufklärung beizutragen."

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