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Hohenschönhausen: Neonazi gesteht Attacke in Tram

Vier Monate nach einer schweren Gewalttat von Rechtsextremisten hat einer der Beschuldigten ein Geständnis abgelegt.

Von Frank Jansen

Nach Informationen des Tagesspiegels gab Denis S. (28) jetzt zu, sich im Juni 2010 in Oberschöneweide und Hohenschönhausen an brutalen Angriffen auf einen 23-jährigen Mann beteiligt zu haben. Zunächst wurde das Opfer in der Nacht zum 27. Juni in einer Straßenbahn in Oberschöneweide geschlagen, Haupttäter soll da ein Kumpan von Denis S. gewesen sein, Josef I. (30). Der Anlass war offenbar nichtig: Der 23-Jährige habe von der stehenden Tram aus den Rechtsextremisten etwas zugerufen, weil sie sich mit ihrem Wagen in hohem Tempo genähert hätten, hieß es in Sicherheitskreisen. Denis S. und Josef I. sowie zwei Begleiter, die auch der rechten Szene zugerechnet werden, seien ausgestiegen und hätten das Opfer in der Tram attackiert.

Die Angreifer hätten die Straßenbahn wieder verlassen, der Verletzte und seine Freundin seien darin nach Hohenschönhausen gefahren, berichteten Sicherheitsexperten. In ihrem Wagen seien die Rechtsextremisten der Tram gefolgt. Als der 23-Jährige und seine Freundin in Hohenschönhausen ausstiegen, habe die Gruppe den Mann wieder angegriffen. Diesmal habe Denis S. ihm gegen den Kopf getreten. Das Opfer sei umgefallen und habe das Bewusstsein verloren, hieß es. Glücklicherweise habe der 23-Jährige keine lebensbedrohlichen Verletzungen erlitten. Er könne sich aber an den Angriff nicht mehr erinnern. Der Mann wisse nur noch, dass er in der Straßenbahn war und später im Krankenhaus lag.

Ein politisches Tatmotiv sei nicht zu erkennen, sagten Experten. Am 13. Oktober hatte die Polizei die vier Rechten festgenommen. Denis S. und Josef I. sitzen in Untersuchungshaft.

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