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Horst Richard P.: Brandstifter war wegen Bankraubs verurteilt

Horst Richard P. saß in den 70er Jahren eine Strafe in Bayern ab. Er hatte eine Bank in Nürnberg überfallen und 165.000 Mark erbeutet.

Der mutmaßliche Brandstifter aus Wedding, Horst Richard P., muss sich demnächst vor Gericht nicht nur wegen schwerer Brandstiftung, sondern auch wegen versuchten Mordes verantworten: Die Anklage hatte den Straftatbestand hinzugefügt, nachdem klar geworden war, dass der 60-Jährige offenbar einen Großteil der Türen zu den Aufgängen, an denen er Feuer gelegt haben soll, zugeschlossen hatte. „Er hat den Tod der anderen Mieter billigend in Kauf genommen“, sagte ein Ermittler. Zudem wurde jetzt bekannt, dass P. in der Vergangenheit bereits zweimal in Bayern wegen Bankraubes im Gefängnis saß.

Wie ein Ermittler bestätigte, hatte P. 1970 eine Bank in Nürnberg überfallen und 165 000 Mark erbeutet. Er wurde gefasst und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt – kam allerdings nach vier Jahren auf Bewährung wieder frei. Schon bald darauf verübte er den nächsten Bankraub in München, wo er mit 65 000 Mark flüchtete und kurz darauf festgenommen wurde. Daraufhin verbüßte er eine Haftstrafe von acht Jahren. 1985 ist P. noch mal wegen eines „Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz“ aktenkundig geworden – Details dazu konnte die Polizei gestern nicht nennen.

Wann der Mann aus Süddeutschland nach Berlin zog, blieb gestern unklar. Hier ist P. zuvor lediglich zweimal polizeibekannt gewesen: „Ein Vorfall mit einem Hund sowie ein Verkehrsdelikt“, seien registriert, sagte ein Ermittler.

Wie berichtet, steht P. in Verdacht, vergangenen Mittwoch mehrere Brände in seinem Wohnhaus in der Seestraße gelegt und auf der Flucht seinen Hund erschossen zu haben. Ein Gericht hatte die Zwangsräumung seiner Wohnung angeordnet.

Nach Tagesspiegel-Informationen soll P. die Nachzahlungen aus zwei Heizkostenabrechnungen nicht beglichen und auf etliche Mahnungen nicht reagiert haben. Auch mit den Mietzahlungen soll er im Rückstand gewesen sein. Nach dem Räumungsurteil soll er mehrere konfuse Schreiben an diverse Gerichte, die Hausverwaltung und deren Anwalt verfasst und Strafanzeige gegen die Richterin gestellt haben. In einem Brief an einen Journalisten behauptete P., aus Verzweiflung zu handeln, da die Zahlungsforderungen „betrügerisch hoch“ seien. Er gab zudem an, krebskrank zu sein.

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