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Interne Ermittlungen bei Berliner Polizei: Polizist brachte im Dienst Hemden zur Reinigung

Ein Polizist in Uniform hat offenbar im Dienst Hemden zur Reinigung gebracht und dazu den Funkwagen auch noch in der Fußgängerzone geparkt. Nun gab es Beschwerden und die Behörde prüft den Fall.

Der Polizeibeamte in Uniform wollte wohl das Nötige mit dem Nützlichen verbinden und ging noch einmal schnell in die Reinigung am Alexanderplatz, um dort seine Hemden abzugeben - offenbar während des Dienstes. Den Funkwagen parkte er dazu einfach mal direkt vor der Reinigung, in der Fußgängerzone. Nach einigen Minuten kommt er ohne Hemden aus dem Geschäft wieder heraus. Ein Bürger hat dies fotografiert und sich bei der Polizei beschwert. Die Behörde hat den Vorgang an die interne Revision - also die Beschwerdestelle – weitergeleitet. „Diese prüft das Ganze nun“, sagte ein Polizeisprecher. Dazu werde anhand der Fotos und Beschreibungen sowie des Fahrtenbuchs des Streifenwagens der betreffende Beamte ausfindig gemacht. Fest steht, dass in der Fußgängerzone Parkverbot besteht - auch für Polizeifahrzeuge, außer sie sind in einem Einsatz. Privatangelegenheiten während der Dienstzeit zu erledigen sei ohnehin grundsätzlich verboten, sagte ein Polizeisprecher. Selbst, wenn die Lage gerade ruhig ist und es nichts Aktuelles zu tun gibt, müssten die Beamten Streife fahren, anstatt in dieser Zeit Privaterledigungen zu machen. Was nun passieren kann? Sollte sich herausstellen, dass der Beamte tatsächlich im Dienst war, als er seine Schmutzwäsche abgegeben hat, erwarte ihn zunächst einmal ein Bußgeld wegen Falschparkens in der Fußgängerzone, hieß es. Ob es auch disziplinarische Konsequenzen gibt, vermochte ein Behördensprecher gestern nicht zu sagen. „Das muss die Innenrevision alles prüfen.“ Dass aber Polizeibeamte im Dienst regelwidrig parken oder auch mal ihre Sonderrechte ausnutzen, ist immer wieder zu hören. Ein Leser berichtet, dass erst kürzlich ein Funkwagen in der Bergmannstraße in Kreuzberg gehalten hat, weil zwei Beamte sich einen Gyros geholt haben. Ein anderer Zeuge erzählt, dass Polizisten sogar ihr Blaulicht angemacht haben, um möglichst schnell zur Pizzeria zu kommen und ihr vorbestelltes Mittagessen abzuholen. So lange sich keiner beschwert, gibt’s keine Probleme.

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