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Jugendgewalt: Grundschüler filmten Prügelei

Fünf Kinder im Alter von zehn und elf Jahren haben Berliner Grundschule einen zehnjährigen Mitschüler brutal zusammengeschlagen und nahmen die Tat mit den Handykameras auf. Der GEW-Chef fordert mehr Lehrpersonal gegen Gewalt an Schulen.

Fünf Kinder im Alter von zehn und elf Jahren haben am Dienstag in einer Grundschule in Berlin einen zehnjährigen Mitschüler zusammengeschlagen, getreten und erheblich verletzt. Dabei nahmen sie die Tat - angeführt von einem elfjährigen Mädchen - mit den Videokameras von Handys auf, teilte die Polizei mit. Ein älterer Schüler habe eingegriffen und Schlimmeres verhindert, hieß es. Die Beteiligten seien anhand der Videoaufnahmen ermittelt worden. Einzelheiten zur Identität der verdächtigen Schüler wurden nicht genannt.

Ebenfalls am Dienstag hatte auf dem Hof einer Oberschule im Stadtteil Neukölln ein nicht zur Schule gehörender Jugendlicher einen Lehrer niedergeschlagen und schwer verletzt. Die Polizei teilte am Mittwoch außerdem mit, bereits am vergangenen Freitag sei an einer anderen Schule in Neukölln ein 15-jähriger Schüler von einem 13-jährigen Mitschüler geschlagen und am Dienstag von zwei schulfremden Jugendlichen bedroht worden.

Am vergangenen Freitag war zudem an einer Realschule in Tempelhof eine Lehrerin von zwei maskierten Jugendlichen im Klassenzimmer angegriffen und mit einer Stahlrute bedroht worden. Die Täter raubten eine Handtasche. Darin vermutete ein Schüler, der als Anstifter der Tat gilt, sein Zeugnis, das er aus der Welt schaffen wollte.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte daraufhin mehr Mittel für Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt an Schulen. GEW-Bundesvorsitzende Ulrich Thöne sagte im ARD-"Morgenmagazin", die Probleme mit Gewalt an Schulen, Mobbing oder Drohungen gegen Lehrer seien nur mit mehr Bildung, Wertschätzung, Förderung, Freundlichkeit und Offenheit zu meistern. Hierzu müssten mehr Pädagogen eingestellt werden. Gebraucht werde auch eine bessere Zusammenarbeit von Lehrern, Eltern und Schülern.

Thöne kritisierte zugleich, dass die Stellen von Schulpsychologen in vielen Bundesländern "noch weiter zusammengestrichen" worden seien. Die "deutliche Verschärfung der Situation" an Schulen führte er unter anderem auf größere Klassen und "generell gestiegene Anforderungen an die Lehrer" zurück. Der GEW-Chef verlangte zudem "mehr Zeit für Schülerinnen und Schüler". Gewalt sei immer die "Sprache der Sprachlosen". (mit dpa/ddp)

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