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Körperverletzung: Frau steht wegen Messerattacke vor Gericht

Eine 30-Jährige hatte in einer Kreuzberger Diskothek im Juni 2008 einen 36 Jahre alten Schweden mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Seit Montag muss sie sich dafür vor Gericht verantworten.

Eine 30-jährige Frau muss sich seit Montag wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihr wird vorgeworfen, im Juni 2008 in einer Diskothek in Kreuzberg grundlos einen anderen Gast mit dem Küchenmesser attackiert zu haben. Die Angeklagte soll dabei dem heute 36-jährigen Mann in den Hals gestochen haben, wodurch die Halsvene und diverse andere Gefäße lebensgefährlich verletzt wurden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die berufs- und arbeitslose Frau zur Tatzeit alkoholisiert war. Vor Gericht hat die Angeklagte angegeben, sich zwar an vieles erinnern zu können, aber nicht an den Messerangriff. Ihren Angaben zufolge war sie in der Diskothek plötzlich von einem Mann am Arm gepackt und nach Sex gefragt worden. Sie sei „entsetzt“ darüber gewesen und habe gefordert, dass er sie loslasse, was der Mann aber nicht getan habe.

Bei der Polizei hatte die Angeklagte noch berichtet, das Messer aus der Handtasche geholt zu haben, weil sie hoffte, der Mann würde dann verschwinden. Das Messer will sie bei sich gehabt haben, um einen Apfel zu schälen.

Dass die Angeklagte diese „Lügengeschichte“ verbreite, mache ihn sehr traurig, sagte das Opfer im Prozess. Der 36-jährige Schwede war eigenen Angaben nach zu Besuch in Berlin, als es zu dem Messerangriff kam. Er habe die Frau in der Ecke sitzen sehen und sie „höflich“ gefragt, ob sie mit ihm tanzen wolle, weil sie so „traurig“ ausgesehen habe, sagte er. Doch er habe keine Antwort von ihr bekommen. Er erinnere sich, dass die Frau dann in ihre Tasche griff und etwas herausholte. „Dann hab ich diesen Schmerz am Hals gespürt“, berichtete der Schriftsteller. Der Prozess wird am 28. Juli fortgesetzt. (ddp)

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