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Kreuzberg: Polizistin stoppt randalierenden Mann mit Schüssen

Nachdem er in einer Kneipe in Berlin-Kreuzberg ausgerastet war, versuchte ein Mann zu flüchten - und traf dabei auf zwei Polizeibeamte. Weil der Randalierer mit einer Pistole auf sie zielte, feuerte eine Kommissarin auf ihn.

Mit mehreren Schüssen stoppte eine Polizistin am frühen Sonntagmorgen einen 44-Jährigen, der mehrere Beamte mit einer Waffe bedrohte. Der Angreifer hatte zuvor in der Kneipe „Belle Alliance“ am Kreuzberger Mehringplatz randaliert. Er soll sich nach Aussagen von Angestellten als letzter Gast in der Bar aufgehalten haben. Dann geriet er nach Polizeiangaben mit der 51-jährigen Wirtin in Streit, schubste und schlug die Frau. Dabei warf er auch mit Einrichtungsgegenständen und Geschirr um sich.

Als die Polizei mit mehreren Streifenwagen gegen 4 Uhr eintraf, befand sich der Angreifer schon vor dem Lokal und wollte flüchten. Als er die Einsatzkräfte sah, zog er eine Schusswaffe und zielte auf die Beamten. Eine 39-jährige Polizistin gab daraufhin mehrere Schüsse ab und traf den Mann ins Bein. „Da es sich um eine Notwehrsituation handelte, musste vorher kein Warnschuss abgegeben werden“, sagte ein Polizeisprecher. Ob es sich um eine scharfe Waffe oder eine Gaspistole handelte, konnten die Ermittler noch nicht sagen. Auch ob der Angreifer unter Einfluss von Drogen stand, blieb vorerst unklar. Er kam zur stationären Behandlung in eine Klinik, Lebensgefahr besteht nicht. Weitere Personen wurden nicht verletzt. Der Mann muss jetzt mit einem Verfahren wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung, Bedrohung und eventuell wegen unerlaubten Waffenbesitzes rechnen. Wie immer wenn Schüsse fallen, hat die Mordkommission die weiteren Ermittlungen übernommen.

„Bis um 10 Uhr morgens hat die Polizei auf dem Platz noch Beweise gesichert“, sagte ein Anwohner am Sonntag. Der Tatort war weiträumig abgesperrt. Rund 50 Meter von der Kneipe entfernt, wenige Schritte vor dem Eingang zum U-Bahnhof Hallesches Tor waren noch Blutspuren im Schnee zu sehen. Erst vor knapp zwei Monaten schoss ein Zivilpolizist in Friedrichshain auf eine Gruppe junger Männer, die ihn angriffen. Nachdem ein Schuss in die Luft die Männer nicht stoppte, feuerte der 33-jährige Polizeihauptmeister dem Hauptangreifer in den Unterschenkel. Trotz der stark blutenden Verletzung gelang es dem Heranwachsenden zunächst zu fliehen. Er wurde jedoch mit drei seiner Komplizen nach 150 Metern von Kollegen des Beamten eingeholt und festgenommen. Im Frühjahr 2006 zog ein Flüchtender nahe der Hasenheide eine Waffe und schoss auf drei Polizisten, die ihn verfolgten. Der Hauptkommissar Uwe Lieschied wurde am Kopf getroffen und starb drei Tage später.

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