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Kriminalität: Anschlag auf Kreuzberger Luxus-Lofts

Ein Unbekannter hat in der Nacht zu Dienstag die Fassade eines im Bau befindlichen Luxus-Wohnhauses in Kreuzberg beschädigt. Der Mann habe Gehwegplatten an die Glasfassade des Gebäudes in der Liegnitzer Straße geworfen.

Dadurch sei eine große Fensterscheibe zerstört worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Unbekannte sei vor Eintreffen der Beamten geflohen. Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen wird, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Das Luxus-Wohnprojekt ist in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Angriffen geworden. Im Dezember 2008 waren nach einem Anschlag mit Steinen und Farbbeuteln zwölf Scheiben zu Bruch gegangen. Bei dem Wohnprojekt in den Paul-Lincke-Höfen handelt es sich um die ersten so genannten Carlofts. In diesen Neubauten liegt der Stellplatz für den Pkw direkt auf dem Stockwerk der Wohnung. Die Autos werden mit einem Fahrstuhl auf die entsprechende Etage gefahren. Die Wohnungen selbst kosten bis zu 1,6 Millionen Euro.

In den vergangenen Wochen und Monaten war es in Kreuzberg und Friedrichshain vermehrt zu Aktionen der linksradikalen Szene gekommen. Anfang Februar hatten Unbekannte Steine und Farbflaschen gegen einen Neubau in der Dresdener Straße in Mitte geschleudert.

Bei weiteren Aktionen wurden unter anderem zahlreiche Autos angezündet. Am Rande einer Demonstration, die unter dem Thema „Freiräume erhalten“ stand, kam es Mitte März zu gewalttätigen Ausschreitungen. Der Protestzug führte von Neukölln über Kreuzberg nach Friedrichshain. Die Aktionen richten sich gegen die Verdrängung von Menschen mit geringen Einkommen aus den Wohngebieten, die durch Neubauten und Luxussanierungen von Wohnhäusern beschleunigt wird. Auch gegen Lokale in Friedrichshain, die angeblich auf zahlungsstärkeres Publikum abziehlen, wurden Anschläge verübt. Dabei schütteten Unbekannte Buttersäure in den Gasträumen der Restaurants aus. fet/ddp

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