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© dpa

Kriminalität: Bankräuber sprengen Geldautomaten in die Luft

UPDATE Zunächst sieht alles nach einem Brand aus. Doch als die Feuerwehr die Flammen in einer Bank in der Wiesbadener Straße gelöscht hat, wird erst das Ausmaß klar: Um an Geld zu kommen, griffen Unbekannte zu rabiaten Methoden.

Erst gab es einen Knall, dann drang Qualm aus der Volksbank-Filiale an der Wiesbadener Straße in Wilmersdorf. Doch bis ein Zeitungsausträger, der um drei Uhr früh in der Nacht zum Donnerstag zufällig vorbeikam, die Polizei alarmiert hatte und mehrere Funkstreifen herbeieilten, waren die Täter schon geflüchtet. Sie hatten zuvor den Geldautomaten der Filiale gesprengt. Die Feuerwehr löschte die Flammen im Vorraum der Bank. Das Gerät wurde völlig zerstört, am Gebäude entstand leichter Schaden.

Unklar war gestern noch, ob die Täter Geld entwendet haben und wenn ja, wie hoch ihre Beute war. Auch die Art und Weise, wie sie den Automaten zur Explosion brachten, wurde am Donnerstag von einem Einbruchkommissariat des Landeskriminalamtes noch ermittelt. Dabei können die Beamten auf Erkenntnisse der Brandenburger Kripo vom Herbst 2008 zurückgreifen. Damals wurden innerhalb von fünf Wochen vier Geldautomaten unter anderem in Kremmen und bei Königs Wusterhausen gesprengt. Die Täter leiteten ein Gemisch aus Schweißgasen und Sauerstoff in die Geräte ein und brachten dieses mit einem elektronischen Fernzünder zur Explosion.

Doch zumindest in Kremmen und Königs Wusterhausen hatten die Gangster trotz der Detonation die Beute noch längst nicht in der Hand. Dort war das Geld im Inneren der Automaten zusätzlich durch stabile Kassetten gesichert – die sie allerdings mitnahmen.

Die Berliner Ermittler wollten sich am Donnerstag zu dem aktuellen Fall in Wilmersdorf nicht weiter äußern. Aus Sicht der Brandenburger Kripo ist „Automaten sprengen“ aber offenbar eine neue Masche von Bankräubern. Denn andere Methoden erweisen sich zunehmend als riskant und aussichtslos.

Der klassische Banküberfall ist wegen der vielen heutigen Sicherungen selten geworden. Doch auch diverse brutale Vorgehensweisen gegenüber Geldautomaten blieben bislang eher erfolglos. Mehrfach versuchten Banden vergeblich, die Geräte mit Zugmaschinen und Seilen aus ihren Verankerungen zu reißen. Und die traditionelle Methode mit dem Schweißbrenner scheint bei Geldautomaten auch nicht zu klappen, damit scheiterten unbekannte Täter im Juli am Bahnhof Werder.

Wenig später wurde am gleichen Ort ein Automat von Maskierten gesprengt. Sie flohen mit 4000 Euro Beute.

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