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Kriminalität: Gabelstapler statt Brechstange

Die Diebe kamen mit einem Gabelstapler und fuhren in Wildwest-Manier durch die Glasfront eines Supermarktes. An dem Geldautomaten, den sie bei der Aktion stahlen, haben sie sich dennoch verhoben. Sechs Jahre Haft für Geldautomaten-Dieb.

Der Spandauer Michael M. saß gestern als einer der drei Täter auf der Anklagebank. Er war kurz nach dem Einbruch in der Nacht zum 24. September 2007 in der Ollenhauerstraße in Reinickendorf gefasst worden.

Michael M. ist 29 Jahre alt und gelernter Heizungsbauer. In seinem Beruf aber hat er nie gearbeitet. Nach der Lehre versuchte er es mit kriminellen Touren. Warum er auf die schiefe Bahn geraten sei? M. zuckte nur mit den Schultern. Sein Mandant wolle sich aber ändern, versicherte der Verteidiger. Die Sache mit dem Geldautomaten gab der Angeklagte zu: „Die Vorwürfe treffen zu.“ Über seine bis heute unbekannten Komplizen verlor er kein Wort.

Kurz nach Mitternacht brachen die drei Täter zunächst in eine Werkstatt ein und stahlen einen VW-Transporter. Etwa 15 Minuten später schlichen sie auf das Gelände eines Gartencenters, schlossen einen Gabelstapler kurz und donnerten damit durch die Glasfront eines nahen Supermarktes. Mit Wucht fuhren sie gegen den dort aufgestellten Geldautomaten, bis dieser aus der Verankerung riss. Das Klirren und Scheppern aber hatte einen Anwohner aus dem Schlaf gerissen. Die Polizei war schnell am Ort. An einer Kleingartenanlage sprangen die Diebe aus dem Transporter. Der Geldautomat mit 38 500 Euro blieb ungeöffnet zurück.

Michael M. sitzt seitdem hinter Gittern, seine Komplizen entkamen. Derzeit verbüßt er bereits eine Strafe von zweieinhalb Jahren wegen Bandendiebstahls. Den Einbruch mit dem Gabelstapler ahndete das Gericht mit einer Gesamtstrafe von sechs Jahren Gefängnis. Einbezogen wurde eine frühere Verurteilung zu vier Jahren Haft wegen eines Überfalls. K.G.

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