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Kriminalität: Metalldiebe stehlen erneut Gullydeckel

Der Gullydeckel-Diebstahl nimmt immer mehr zu: Gestern haben Unbekannte insgesamt zehn Gullydeckel in Rosenthal und Wittenau entwendet.

Der Autofahrer hatte Glück im Unglück: Weil erneut ein Gullydeckel-Dieb am Werk gewesen war, blieb der 24-Jährige am Sonntag in der Quickborner Straße mit dem linken Vorderreifen seines Autos in einem offenen Gullyschacht hängen. Doch der Fahrer erlitt bei dem Unfall im Märkischen Viertel keine Verletzung. Insgesamt zehn Gullydeckel hatten Unbekannte hier, ebenso wie in verschiedenen Straßen in Wittenau und Rosenthal, gestohlen. Die Kripo ermittelt nun.

Der Gullydeckel-Diebstahl nimmt immer mehr zu: Die 40 Kilogramm schweren Deckel bestehen aus Buntmetall. Dieses wiederum lässt sich bei Schrotthändlern zu Geld machen, die nach Schätzungen von Experten zwischen vier und zehn Euro dafür zahlen. Damit zählen die Deckel ebenso wie Kupferkabel aus Oberleitungen der Deutschen Bahn, Aluminiumteile und Metallschrott zur begehrten Beute der Buntmetalldiebe. Die Polizei riet gestern allen Verkehrteilnehmern besonders wachsam zu sein, da offene Gullyschächte nicht sofort erkennbar seien. Auch die BVG-Busfahrer sind gewarnt. Bislang sei noch kein Bus in einem offenen Schacht hängen geblieben, hieß es bei den Verkehrsbetrieben. Erst am Sonnabend war in Spandau ein 23-jähriger Bulgare Zeugen aufgefallen als er Gullydeckel auf seinen Lkw wuchtete. Insgesamt fehlten in der Umgebung sechs Gullys. Gegen den Mann ermittelt die Polizei jetzt wegen Hehlerei und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Was den Schaden angeht, so muss sich der Autofahrer an seine Versicherung wenden. „Hier zahlt die Vollkaskoversicherung“, sagt Stephan Schweda vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Allerdings müsse man sich ausrechnen, ob es sich lohnt, die Versicherung zu belangen: Denn dann steigt die Versicherungsprämie, der Fahrer wird „hochgestuft“. tabu

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