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Das Haus A des Landesamts für Gesundheit und Soziales Lageso (Aufnahme vom 9. Dezember).

© Ronja Ringelstein

Lageso in Berlin-Moabit: 50 Flüchtlinge überwinden Absperrungen am Haus A

Am Dienstagmorgen sind rund 50 Flüchtlinge am Lageso in den Sicherheitsbereich am Haus A eingedrungen. Polizei und Sicherheitskräfte lösten die Situation friedlich.

Erneuter Vorfall am Landesamt für Gesundheit und Soziales in der Turmstraße in Moabit: Am Dienstagmorgen gegen 8.15 Uhr überwanden rund 50 Flüchtlinge die Absperrgitter vor dem Haus A und drangen in den dahinter liegenden Sicherheitsbereich ein. Etwa 100 andere Flüchtlinge sollen sie dabei unterstützt haben. Ins Gebäude selbst konnten die Flüchtlinge nach Auskunft der Senatssozialverwaltung nicht vordringen. Das Haus A ist nach Angaben eines Sprechers mit einem Chipkartenschloss gesondert gesichert.

Polizei und Sicherheitskräfte mussten einschreiten, um das Hausrecht der Behörde durchzusetzen. Es sei gelungen, die Flüchtlinge friedlich aus dem Sicherheitsbereich zurück in den Wartebereich zu bringen, hieß es bei der Polizei. Es hätten keinerlei Repressalien angewendet werden müssen. Der Einsatz war um 9 Uhr wieder beendet.

Ins Haus A werden die sogenannten "Terminkunden" vorgeladen. Da das Lageso aber nicht mit der Arbeit hinterherkommt, stehen viele Flüchtlinge bei Wind und Wetter teils tage-, teils auch wochenlang an. Selbst mit einem gültigen Termin ist es schwierig, vorgelassen zu werden. Die Flüchtlinge werden immer wieder auf einen neuen Termin vertröstet, an dem sie oft wiederum vergeblich anstehen.

In den letzten Wochen und Monaten ist es am Lageso wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und Sicherheitskräften gekommen. Erst am Montag hatten Sicherheitskräfte einem Asylbewerber die Nase gebrochen, nachdem sie von ihm attackiert worden waren. Ende Oktober war ein Video von Sicherheitsleuten aufgetaucht, die auf einen Flüchtling einprügeln.

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