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Landgericht: Mord im Männerwohnheim vor Gericht

Mit Messerstichen in den Hals soll der Angeklagte einen Wachmann getötet haben, weil dieser ihm keine Billardkugeln geben wollte. Bisher hat sich der 30-jährige vor Gericht nicht geäußert. Sein Anwalt behauptet, er sei unschuldig.

In einem sogenannten Sicherungsverfahren muss sich seit Dienstag ein 30-jähriger Mann wegen Mordes und Körperverletzung vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der gebürtige Türke wird beschuldigt, am 25. Dezember den Wachmann eines Obdachlosenheimes in Köpenick durch Messerstiche in den Hals getötet zu haben. Motiv der Tat soll Rache gewesen sein.

Dem Staatsanwalt zufolge hatte sich der 30-Jährige über das Opfer geärgert, weil es ihn für "einen Zyniker hielt" und ihm keine Billardkugeln ausgehändigt hatte. Aufgrund einer psychischen Erkrankung sei davon auszugehen, dass der Angeklagte "im Zustand aufgehobener oder erheblich eingeschränkter Schuldfähigkeit" gehandelt habe, hieß es. Darüber hinaus soll der 30-Jährige am selben Tag zwei Passanten auf der Straße in Neukölln mit einem Metallrohr attackiert und zwei Tage zuvor mit einer Bratpfanne eine Heimbewohnerin niedergeschlagen haben.

Der Beschuldigte wollte sich zunächst nicht äußern. Der Verteidiger erklärte, der Mord sei nicht von seinem Mandanten begangen worden, sondern "von einer Person, die noch in Freiheit ist". Aus den Ermittlungen gehe hervor, dass ein junger Mann am 26. Dezember einer Person "die Tat bis ins Detail" geschildert habe, sagte er. Aufgrund der anderen Vorkommnisse habe man seinem Mandanten "die Tat zugetraut". Der Prozess wird am 16. Juli fortgesetzt. (aa/ddp)

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