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Lichtenberg: Karlshorster Fußballtrainer wegen Missbrauchsverdacht in U-Haft

Der Fußballtrainer einer Lichtenberger Jugendmannschaft sitzt in U-Haft: Der Mann aus Niedersachsen soll Kinder sexuell missbraucht haben und wurde dort bereits ein halbes Jahr mit Haftbefehl gesucht.

Bis vor kurzem trainierte er die D-Jugend des Fußballvereins FC Karlshorst, seit dem 11. Januar sitzt Christian M. in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: Sexueller Missbrauch von Kindern. Das bestätigten Polizei und Vereinsvertreter dem Tagesspiegel am Freitagabend.

Der Mann war der Polizei einschlägig bekannt, hieß es bei der Polizei. Nach Auskunft aus dem Verein stammte M. aus Niedersachsen, wo er seit einem halben Jahr per Haftbefehl wegen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen gesucht wurde. Beim FC Karlshorst war M. seit etwa einem halben Jahr als ehrenamtlicher Trainer für die 12- bis 13-jährigen Jungen tätig, sagt Jan Herklotz vom Vereinsvorstand dem Tagesspiegel.

Der Beschuldigte war als „unbeschriebenes Blatt“ zum Verein gekommen und hatte sich schnell als „herausragender Trainer“ profiliert, sagt Herklotz. Nach einigen Monaten sei allerdings einigen Spielermüttern das Verhalten des Trainers „komisch vorgekommen“. Vereinsintern gab es dann die Anweisung, dass immer andere Trainer oder Betreuer dabei sein sollten, wenn M. seine Mannschaft trainiert. Nach Informationen aus dem Verein hat sich M. nach bisherigen Erkenntnissen aber nicht an Spielern aus seiner Mannschaft vergriffen. Die Vorwürfe gegen ihn stammen offenbar aus früheren Zeiten.

Ob es auch beim FC Karlshorst Übergriffe gegen Jungen gab, sollen jetzt die Eltern der Spieler in behutsamen Gesprächen ergründen, sagt Vereinsvorstandsmitglied Herklotz. Dazu gab es kürzlich eine Versammlung mit den Eltern. Bislang seien aber keine Missbrauchsfälle im Verein bekannt geworden. Wie es dazu kommen konnte, dass ein polizeilich gesuchter Sexualtäter als Jugendtrainer engagiert wurde, war am Freitag schwer nachzuvollziehen. Nach Auskunft von Vorstandsvertreter Herklotz sollte M. nach den ersten „Verdachtsmomenten“ seitens einiger Mütter bis Ende Januar ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Auf Nachfragen behauptete er, dies bereits eingereicht zu haben. Beim Verein wurde es aber nie aufgefunden.

Über das sonstige Leben des Trainers M., den Vereinsmitglieder als Mann mittleren Alters beschreiben, war beim FC Karlshorst mit seinen rund 400 Mitgliedern und neun Trainern kaum etwas bekannt. Er selbst hatte angegeben, zwei Geschäfte mit Taschen und Lederwaren zu betreiben, heißt es.

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