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Mai-Randale: Staatsschutz ermittelt nach Angriff auf Glietsch

Die Attacke auf Polizeipräsident Dieter Glietsch am 1. Mai soll nicht ohne Folgen bleiben, jetzt fahndet der Staatsschutz des Landeskriminalamtes nach den Tätern. Glietsch wollte sich am Lausitzer Platz ein Bild von der Lage vor Ort machen.

Ermittelt werde wegen des besonders schweren Falles des Landfriedensbruchs, der versuchten gefährlichen Körperverletzung sowie Beleidigung, wie die Polizei am Montag mitteilte. Zur Identifizierung der bisher unbekannten Tatverdächtigen werden Medienvertreter gebeten, Foto- und Filmaufnahmen vom Angriff dem Staatsschutz zur Verfügung zu stellen.

Glietsch war am 1. Mai am Lausitzer Platz gewesen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Mit seinen Personenschützern und dem Einsatzleiter hatte er gerade die Skalitzer Straße überquert, als mehrere Fotografen auf ihn aufmerksam wurden. Die Blitzlichter weckten das Interesse der "Revolutionären 1.-Mai-Demo". Und dann sei es zur Sache gegangen, so Glietsch. Als er bedroht und attackiert wurde, brachten ihn die Personenschützer in einem Mannschaftswagen in Sicherheit. Dabei setzten sie Pfefferspray gegen Demonstranten ein. Das Auto wurde mit Flaschen, Steinen, Stühlen und einem Fahrrad beworfen. Der Polizeichef und seine Mitarbeiter blieben unverletzt.

Kritik an Glietsch

Den Fotografen machte Glietsch keine Vorwürfe. Immerhin waren die Randalierer erst durch sie auf den Polizeipräsidenten aufmerksam geworden. Glietsch musste sich für seinen Auftritt aber auch Kritik gefallen lassen. Kreuzbergs Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) sagte, Glietschs Verhalten sei "leichtsinnig" gewesen. Er und seine Leute hätten die Lage völlig falsch eingeschätzt. Das dementierte die Polizei. "Ich musste damit nicht rechnen", sagte Glietsch. Verletzt wurde bei der Attacke am Lausitzer Platz niemand, aber auch niemand festgenommen.

Der Angriff auf Glietsch war der Auftakt zu Randalen in Kreuzberg, bei denen in diesem Jahr 138 Personen in Gewahrsam genommen wurden. (imo/Tsp/ddp)

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