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Marzahn-Hellersdorf: Vernachlässigtes Mädchen kommt in Betreuungseinrichtung

Von den zwei in einer verwahrlosten Wohnung in Marzahn-Hellersdorf aufgefundenen Kindern wird eines langfristig in einer Kindereinrichtung untergebracht. Die Mutter der Mädchen war stark alkoholisiert und verwirrt, als die Polizei bei ihr vorbei kam.

Wegen einer geistigen Behinderung könne die Neunjährige nicht in die Familie zurückkehren, sagte Jugendbezirksstadträtin Manuela Schmidt (Linke). Das zweite Mädchen, eine 13-Jährige, bleibe bei ihren Eltern. Damit korrigierte Schmidt Angaben der Polizei, wonach beide Kinder in Obhut des Jugendamtes genommen worden seien. Die Mutter hatte am Mittwochnachmittag die Polizei alarmiert, weil sie eines ihrer vier Kinder vermisste. Als die Beamten eintrafen, war die 48-Jährige stark alkoholisiert und wirkte desorientiert. Die Ermittlungen ergaben, dass die 13-jährige Tochter an einem Wandertag der Schule teilnahm. Laut Polizei war die Wohnung der Familie in einem verschmutzten Zustand.

Die Mutter wurde nach Angaben der Polizei in ein Krankenhaus gebracht. Der 17-jährige Sohn blieb zusammen mit dem Vater in der Wohnung. Das vierte, ebenfalls geistig behinderte Kind lebt laut Schmidt bereits in einer Betreuungseinrichtung. Es sei geplant, den Jungen langfristig gemeinsam mit seiner neunjährigen Schwester unterzubringen.

Wedding: Drei verwahrloste Kinder gefunden

Bereits am Dienstag hatte das Jugendamt drei Kinder aus einer verwahrlosten Weddinger Wohnung geholt. Die Kinder im Alter von einem, drei und sechs Jahren seien vorübergehend beim Kindernotdienst untergebracht worden, sagte Peter Schulz, stellvertretender Leiter des Jugendamtes Berlin-Mitte. Sobald die Mutter sichere und geordnete Verhältnisse geschaffen habe, kämen die Kinder aber zurück zu ihr. "Die Kinder sind nicht emotional vernachlässigt", sagte Schulz. Die 25 Jahre alte Mutter sei lediglich "stark überfordert" gewesen. Nach Angaben von Schulz hatte die junge Frau selbst die Polizei alarmiert, weil sie sich von einem Familienmitglied bedroht gefühlt habe. Beamte hatten die Familie daraufhin aufgesucht. Die Drei-Zimmer-Wohnung war nach Polizeiangaben in einem stark verwahrlosten und unhygienischen Zustand. "Die Kinder selbst waren aber nicht ungepflegt", sagte Schulz. Sie seien ordentlich gekleidet und gut ernährt gewesen.

Das Landeskriminalamt ermittelt in beiden Fällen wegen des Verdachtes der Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht. In diesem Jahr waren in Berlin bereits mehrere dramatische Fälle von Kindesvernachlässigung bekannt geworden. (mhz/ddp)

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